Archäologie
Römische Ausgrabungen im Kurpark Baden abgeschlossen
Im Kurpark Baden wurden bei Grabungen für eine Entwässerung römische Mauern gefunden.
BADEN. Im Herbst sollte die Oberflächenentwässerungs-Offensive im Kurpark fortgesetzt werden. Bei den Grabungsarbeiten dafür stieß man im November 2022 im Südost-Teil des Kurparks auf archäologische Funde. Stadtrat Johann Hornyik berichtet, dass alle überrascht waren. Es wurden Siedlungsschichten bis ins erste Jahrhundert freigelegt. Mittels Georadar konnte festgestellt werden, dass es auch in weiteren Bereichen des Kurparks Strukturen befinden, allerdings in größerer Tiefe.
Funde aus Römerzeit und Jungsteinzeit
Gefunden wurden in 2,5 Meter tiefe Fundamente und Mauerreste sowie weitere Gegenstände aus Metall, Glas und Keramik, die aus der Römerzeit stammen.
Es wurden sogar Funde gemacht, die auf die Jungsteinzeit (Neolithikum) zurückdatierbar sind. Baden hat damit eine 7000 Jahre alte Vergangenheit.
Die gefundenen Gegenstände werden im Rollettmuseum aufbewahrt, die Mauerreste verbleiben im Boden und werden zu deren Schutz wieder überschüttet. Die archäologischen Arbeiten wurden vorerst eingestellt. Alle Funde wurden dokumentiert.
Ausgrabungen werden zugeschüttet
Das Offenhalten der Grabungsstelle oder ein Bedecken mit Glasplatten, wie Gemeinderat Peter Koczan es gerne sehen würde, wäre allerdings mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, um die Funde zu erhalten. Stadtrat Hornyik gibt zu bedenken, dass es sich vermutlich um ein Handwerkerhaus handelt und damit wenig Präsentationswert hat. Das gewonnene Wissen sei allerdings gewaltig.
Aufgrund der Rechtslage wurde in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt eine archäologische Begleitung beauftragt. Die Kosten für die Begleitung während der Bauphase, für Grabungstätigkeiten sowie die vorgeschriebene Fundbearbeitung dun die Konservierung belaufen sich auf rund 146.000 Euro.
Umplanung für die Oberflächenentwässerung
Eine Umplanung der vorgesehen Oberflächenentwässerungs-Maßnahmen ist notwendig. Der Versickerungskörper soll im Bereich der ehemaligen WC-Anlage errichtet werden, die nicht mehr in Betrieb ist. Hier können weitere Funde ausgeschlossen werden. Die erforderlichen Planungsleistungen werden 46.500 Euro kosten.
Gemeinderat Koczan befürchtet, dass das Entfernen der WC-Anlage teuer werden könnte.
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