Interview mit Norbert Ruhrhofer
"Rosinen sind niemandem egal!"
Norbert Ruhrhofer, Wahl-Bad Vöslauer und Krimi-Autor, im Sommer-Gespräch mit den BezirksBlättern Baden. Themen: Kulinarisches, Zukunftsprojekte und Leichen im Thermalbad.
BAD VÖSLAU. Ein herrlicher Sommertag, ideal fürs Freibad: Die BezirksBlätter treffen Autor Norbert Ruhrhofer an einem besonders beschaulichem Plätzchen: der Milchbar im Thermalbad. Herrlich ruhig ist es im Föhrenwald, mehr als 30 Meter über dem Bad-Eingang. Der Ort ist nicht zufällig gewählt - ist er doch Hauptschauplatz seines neuesten Krimis "Mörderschau in Bad Vöslau". Erstaunlich, dass eine so idyllische Umgebung zum Tatort wird...
BB: Gehen Sie selbst gerne ins Thermalbad?
Norbert Ruhrofer: Ja, sehr gerne. Aber seit wir den Benni, unseren Beagle, haben, seltener - Hunde dürfen ja nicht ins Thermalbad.
BB: Außer dem Beagle - wieviel "Pokorny" (Anm: Die Hauptfigur in Ruhrhofers Büchern) steckt denn noch in Ihnen?
Ruhrhofer: Meine Frau und ich schauen auch leidenschaftlich gerne jeden Sonntag den Tatort. Und ich liebe Kaiserschmarrn, wie der Pokorny.
BB: Mit oder ohne Rosinen?
Ruhrhofer: Natürlich ohne!
BB: Ein heikles Thema!
Ruhrhofer: Natürlich! Rosinen sind niemandem egal! Darum darf der Pokorny für mich sagen: Rosinen sehen aus wie aufgeschwemmte Wasserleichen! (Autor lacht)
Wann erscheint der nächste Fall?
Ruhrhofer: Nächstes Jahr im August oder September. Ich arbeite durchschnittlich 1 Jahr an einem Buch. Ich plane die Handlung vorher quasi am Reißbrett.
Wie kommt man darauf, eine so idyllische Umgebung wie das Vöslauer Thermalbad zum Mord-Schauplatz zu machen?
Ruhrhofer: Das Bad ist das Herzstück von Bad Vöslau. Mir war immer klar, dass ich es zu einem zentralen Ort eines meiner Bücher machen will. Ursprünglich wollte ich über den "Schwimmenden Salon" schreiben. Im Gespräch mit Kabanesen (Anm.: So nennen sich die Kabanen-Bewohner) kam ich dann auf die Idee mit den Kabanen.
Hätten Sie selbst auch gerne eine?
Ruhrhofer: Nein, wir wohnen gleich in der Nähe. Und das muss man auch mögen, so dicht an dicht zusammen zu sein.
Neben dem nächsten Fall - was sind Ihre weiteren Pläne?
Ruhrhofer: Mein Leitsatz ist: 'Du musst groß träumen!". Nur vier Prozent der Autoren können vom Schreiben leben. Die restlichen 96 Prozent leben – wie auch ich - ein schlecht bezahltes Hobby. Ich würde gern einmal zu den vier Prozent gehören. Deshalb wird sich auch der Ermittlungsradius ausdehnen. Ein kleiner Spoiler: Für den nächsten Fall geht es auch nach Graz und München!
Gab es schon Anfragen vom ORF bezüglich Landkrimi-Verfilmung?
Ruhrhofer: Nein, bisher noch nicht. Dabei würde sich die Gegend um Bad Vöslau geradezu anbieten.
Wer wäre Ihr Wunsch-Darsteller für den Pokorny?
Ruhrhofer: Ideal wäre der Robert Palfrader, aber der ist bzw. war ja schon der "Metzger". Schwierig!
Kriminell guter Herbst
Am 30. September findet die 1. Badener Kriminacht im Theater am Steg statt. Neben Gabriele Hasmann wird Norbert Ruhrhofer als Organisator mit dabei sein. Mehr dazu in Kürze!
Am 19. Oktober gibt es eine Doppel-Lesung mit Andreas Gruber im Wohnpark Alt-Erlaa, am 14. Oktober findet die Mödlinger Kriminacht in der Stadtgalerie statt.
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