Schmierer verurteilt: Mama und Papa haben den Schaden von 8.000 Euro bereits bezahlt
Bezirke Mödling und Baden. Junger Mann hat Gebäude der ÖBB und Wiener Linien mit "Graffiti-Kunst" verunstaltet.
Richterin Andrea Rosensteiner sagte gleich zu Beginn der Verhandlung, was sie von solchen Sprühaktionen halte: "Das sind Schmierereien und schwere Sachbeschädigung, sonst gar nichts." Der junge Mann (21) aus dem Bezirk Mödling freilich sah es ein bisserl anders - "ich weiß jetzt, dass man den Leuten seine Kunst nicht aufs Aug' drücken kann" - war jedoch zu den 15 Fakten voll geständig. In Bahnhöfen, u.a, in Baden, Pfaffstätten, Perchtoldsdorf, Maria Enzersdorf und Brunn am Gebirge versah er die Wände von Gebäuden mit Lackspray und Ölkritzeleien, bis er schließlich auf frischer Tat ertappt wurde. Grund für seine "künstlerischen" Aktivitäten? "Ich suchte im Rausch den Kick." Und wirklich: Bei seiner Festnahme war der Bursche schwer alkoholisiert.
Wie Alkohol überhaupt dessen Lebensproblem sein dürfte, daher ging er (vor dem Prozess) auch freiwillig auf Entzug.
Die Reinigungskosten von rund 8.000 Euro bezahlten bereits die Eltern an die ÖBB, dann das reumütige Geständnis und die Hoffnung, aus dem "Künstler" werde doch noch ein integriertes Mitglied der Gesellschaft - da fiel das Urteil am Landesgericht Wiener Neustadt sehr milde aus: Drei Monate bedingt auf drei Jahre plus Bewährungshilfe. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Angeklagter (verteidigt von Anwalt Nikolaus Vasak) waren damit einverstanden. Rechtskräftig.
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