Urlaub im Bezirk Baden, Teil 6
Skurriles für die Regentage
Ein verregneter Urlaubstag im Bezirk Baden? Kein Problem. Viele Museen laden zur Zeitreise. Hier ein paar besonders interessante "Fundstücke".
BAD VÖSLAU. Wo heute Bad Vöslau mit seinen Weingärten und Feldern ist, war vor 15 Millionen Jahren die Küste eines warmen Meeres.
Millionen Jahre altes Skelett
2006 hat hier der Hobbypaläontologe Gerhard Wanzenböck ein sehr gut erhaltenes Seekuhskelett gefunden - und die Wissenschaft stand Kopf. Präparation und Bearbeitung auf der Uni Wien benötigten drei ganze Jahre! 2009 war es dann so weit. „Linda“ kehrte nach Bad Vöslau zurück und kann seither im Stadtmuseum Bad Vöslau in einem eigenen Schauraum bestaunt werden. Mehr Infos im Stadtmuseum Bad Vöslau 02252/ 76135 oder bei Wanzenböck Gerhard 0650/8192040.
Gall'sche Schädelsammlung
Nicht weniger aufregend, vielleicht sogar etwas gruseliger, ist eine Schädelsammlung im Rollettmuseum. Sie geht auf den Arzt Dr. Gall zurück. Er begründete die Lehre, dass das Gehirn das Zentrum für alle mentalen Funktionen sei. Die Lehre stellt dar, wie persönliche Charakterzüge bzw. Eigenschaften im Gesicht über die Mimik ablesbar sein können. Galls Forschungen bewirkten in jener Zeit einerseits einen regelrechten Schädel-Hype, bei dem auch Gräber geplündert wurden. Eine heftige auch philosophische Kontroverse entwickelte sich auch zwischen Goethe (Gall-Fan) und Hegel (Gall-Gegner). Letztlich setzte sich die Meinung durch, dass von der Form des Schädels nicht auf das innenliegende Gehirn geschlossen werden könne.
Bassena-Wohnung nachgebaut
Wie Arbeiter in den 1930er-Jahren lebten, kann man im Traiskirchner Stadtmuseum sozusagen live nachfühlen. Hier wurde eine so genannte Bassena-Wohnung nachgebaut. Der Wasseranschluss und die Toilette befanden sich am Gang und wurden von allen Bewohnern eines Stockwerks gemeinsam benützt. Der Wasserhahn und das dazugehörende klassische Becken aus Email geben diesem Wohnungstyp den Namen - Bassena.
Im Schlafzimmer spendete in besonders kalten Nächten ein kleiner Kanonenofen Wärme, ansonsten wurden die Betten mit angewärmten Ziegelsteinen oder manchmal auch richtigen Bettwärmern vorgewärmt. "Stolz war die Hausfrau auf einen schön geordneten Wäschekasten", erzählt Museumsleiterin Mag. Karin Weber-Rektorik - und öffnet einen Wäschekasten mit schön bestickten Handtüchern und Tischdecken. "Von da her kommt der Spruch: eine Frau vom Fleck weg heiraten. Wenn sie besonders gut einen Fleck Stoff besticken konnte, war das ein Grund, rasch um ihr Ja-Wort zu werben!"
www.stadtmuseum-traiskirchen.at
Hörte Beethoven?
Im Beethovenhaus gibt es jeden ersten Samstag im Monat ein Kinderprogramm für Kinder von 5 bis 10 Jahren. Die Kinder erleben unter anderem, was es heißt, nichts zu hören und bekommen einen ersten Einblick in das Leben des großen Komponisten Ludwig van Beethoven, der ja bekanntlich taub war.
Um Anmeldung wird gebeten: shop@beethovenhaus-baden.at
www.beethovenhaus-baden.at
Das könnte Sie auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.