Stippvisite im City-Urwald
BADEN. Hinter der Annagasse besitzt die Stadtgemeinde seit Jahrzehnten eine 1.800 Quadratmeter große Grünfläche mit Bäumen, zu der es zwar einen Zugang, aber keine Zufahrt gibt. Es wurde schon ein paar Mal darüber gespottet - vom Schildbürgerstreich war ebenso die Rede wie von Grundstücksspekulation.
Schäden vermeiden
Immerhin liegt die Grünfläche mitten im von Bau-Löwen heiß begehrten Badener Zentrum. Bürgermeister Stefan Szirucsek und Vizebürgermeisterin Helga Krismer erklärten nun, warum sich die Stadt um eine Zufahrt bemüht. "Jahrzehntelang ist ja nichts passiert. Aber grundsätzlich haftet die Stadt für etwaige Schäden. Und um das zu verhindern - etwa für Baumsicherungsarbeiten, brauchen wir eine Zufahrt. Solche Arbeiten sind über den Zugang durch die Antonsgasse nicht machbar," sagt der Bürgermeister.
Das Grundstück ist zwar eingezäunt, aber beim Lokalaugenschein zeigt sich, dass es doch offenbar zum Spielen genutzt wurde und wird - eine Strickleiter hängt zwischen zwei Bäumen und man sieht Reste von Baumhäusern und einen im Sturm geknickten morschen efeubewachsenen Baum. "Wir wollen hier gar nichts verändern, es soll ja eine Art Urwald sein," ergänzt Vizebürgermeisterin Krismer. "Aber trotzdem müssen wir die Standfestigkeit der Bäume garantieren."
Zufahrt ist "knifflig"
Jeglichen Verdächtigungen, man wolle dieses Grundstück teuer verkaufen und zum Verbauen freigeben, tritt die Stadtregierung vehement entgegen: "Wir wollen die grüne Lunge der Stadt erhalten."
Die Frage der ersehnten Zufahrt ist aber knifflig. Die einzige Möglichkeit führt über ein Grundstück der Geschäftsfrau Pinkl in der Annagasse. Die will aber auf keinen Fall auch nur einen Quadratmeter Grund abtreten. Über Teilen der Annagasse besteht eine Bausperre, die von SP-Chef Markus Riedmayer als "Maßnahme im Eigeninteresse der Stadt" kritisiert wurde, um sich die Zufahrt zu sichern.
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