Igelschutz

Straßenverkehr als größte Gefahr in ihrem Lebensraum

Straßenverkehr ist die größte Gefahr im Lebensraum von Igeln – Projekt zur Bewusstseinsbildung in Kottingbrunn

KOTTINGBRUNN. (pa) Igel leben heute größtenteils in dicht von Straßen durchzogenen Siedlungsräumen. Aufgrund der Abriegelung von einzelnen Grundstücken durch für Igel unüberwindbare Gartenmauern und -zäune sind die Tiere oft dazu gezwungen, auf Straßen auszuweichen.

Vor allem im Frühjahr, wenn die Igel ausgezehrt aus dem Winterschlaf erwachen und auf Nahrungssuche gehen, sowie während der anschließenden Paarungszeit, wenn Männchen weite Strecken zurücklegen, um Weibchen aufzusuchen, steigt die Zahl der überfahrenen Tiere dramatisch. Jährlich sterben zwischen 700.000 und 1,000.000 Igel auf Europas Straßen.

Igel-Schilder von Schülern

Um Autofahrer auf die Igel aufmerksam zu machen, haben Schülerinnen und Schüler der Volksschule Kottingbrunn Igel-Schilder gestaltet. Mitarbeiter des Wirtschaftshofes montieren diese Schilder entlang der Landstraße 151.

„Wenn die Autofahrer ihr Tempo gerade in der Dämmerung etwas reduzieren, sollte es für Igel häufiger möglich sein, die Straßen in Kottingbrunn erfolgreich zu überqueren“, betont Bürgermeister Christian Macho.

„Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Kottingbrunn sowie an die Kottingbrunner Igelfreunde Manuela Böö und Wolfgang Eckel für ihre Bemühungen!“

Manuela Böö und Wolfgang Eckel päppeln in ihrem Garten verletzte oder unterernährte Igel auf. „Wir geben pro Monat 300 bis 400 Euro für Futter dafür aus. Alle unsere Findlinge erhalten in ihrer Zeit bei uns Namen. Derzeit bereiten wir unter anderem ‚Gretchen Zwei‘ und den ‚Wilden Karli‘ auf ein Leben in Freiheit vor – ab einem Gewicht von 1.200 Gramm sind sie fit für ihr Leben in Freiheit und wir lassen sie ziehen“, erläutert Wolfgang Eckel. Wer einen Igel findet, der Hilfe braucht, erhält nützliche Informationen unter www.igelfreunde-fuer-ganz-oesterreich-ev.at, wer finanziell helfen möchte, kann unter der Kontonummer AT04 3633 3000 0041 6495, Kontoinhaber Igelfreunde für ganz Österreich e.V. spenden.

Wann braucht ein Igel Hilfe?

• Wenn der Körper schlauchförmig ist, evtl. hinter dem Kopf einen „Hungerknick“ aufweist oder sich bei Annäherung nicht einrollt.
• Wenn das Tier trübe Augen hat, apathisch ist, geringe Reflexe zeigt, wacklig geht oder sich in Seitenlage präsentiert.
• Wenn der Igel von Parasiten wie Zecken überhäuft ist, erkennbare Verletzungen hat oder wenn am Körper Abszesse bzw. Schwellungen erkennbar sind.
• Wenn das Tier ein lichtes Stachelkleid aufweist oder schleimiges Nasensekret absondert sowie wenn Atemgeräusche deutlich hörbar sind.
• Wenn Igel tagaktiv sind – außer, sie haben Junge (Frühjahr) – besteht ebenfalls Handlungsbedarf.

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