Stummer Protest-Akt eines Bürgers
Franz Witasek prangert die Vöslauer "Verkehrslüge" an.
BAD VÖSLAU. Dass es seit Eröffnung des A2-Anschlusses Bad Vöslau weniger Verkehr in der Kurstadt geben soll, erstaunt "tausende Vöslauer und Gainfarner", sagt Franz Witasek. Er ist Sprecher der "vereinigten Bürgerinitiativen von Bad Vöslau". Und weil nun "angeblich" Ruhe auf den Vöslauer Straßen herrscht, sei eine Gainfarn-Umfahrung kein Thema mehr, hatte Bürgermeister Christoph Prinz verlautet.
Das sehen die Bürgerinitiativen anders: Sie erinnern nun an einen (damals schon umstrittenen) Umfahrungs-Spatenstich aus 2003, den seinerzeit Landeshauptmann Pröll vorgenommen hatte.
Sie erinnerin auch daran, dass man ihnen im November 2012 versprochen hätte, dass sie an Verkehrsgesprächen teilnehmen dürfen, aber dann seien sie doch wieder ausgeladen worden. "Hat man Angst vor zu viel Bürgernähe?" fragen sich Witasek und Co. Und sie marschierten am vorigen Mittwoch - es war öffentliche Gemeinderatssitzung - mit Transparenten beim Rathaus auf.
"An der Wiener Neustädterstraße ist der Verkehr seit 2005 kontinuierlich gestiegen, auch nach Eröffnung des A2-Anschlusses - von 13.300 Autos pro Tag im Jahr 2005 auf 16.000 im Juni 2012. Die kolportierte Verringerung des Verkehrs um 20 % auf der Wiener Neustädter Straße ist somit falsch", so Witasek. Für die Bürgerinitiativen hat die Gainfarn-Umfahrung auf die 3.600 Autos umgeleitet werden könnten, somit weiterhin Gültigkeit. "28 Jahre gab es Stillstand in der Vöslauer Verkehrspolitik. Jetzt wollen wir eine Gesamtlösung - und wir werden diese auch weiterhin vehement einfordern", sagt Witasek und schwenkt sein Transparent.
Stadtchef Christoph Prinz war überrascht: "Ich hab in den paar Sekunden nicht einmal gesehen, was auf dem Taferl steht. Das Taferl hatte überhaupt nichts mit unserer Gemeinderatssitzung zu tun."
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