Tiefengraber: "Wir müssen weg von der Lenkradperspektive"
BAD VÖSLAU. Seit über 20 Jahren befasst sich Dr. Ernst Tiefengraber mit Verkehrsfragen in Bad Vöslau. "Die Stadt ist wunderschön", sagte er den Bezirksblättern, "aber ein lebenswertes Zentrum fehlt völlig, es ist zunehmend verödet".
Die Ursache sieht er in der "Dominanz des motorisierten Verkehrs, der Fußgängern, Radfahrern und Kindern buchstäblich die Luft zum Atmen nimmt". Dr. Tiefengraber ist Gemeinderat der Grünen Bad Vöslau und für eine Begegnungszone im Zentrum, "wie es sie bereits in vielen anderen Städten gibt". Warum? "Eine Begegnungszone reduziert die Geschwindigkeiten der Autos und gibt gemeinsam mit entsprechenden Umbauten Fußgängern und Radfahrern mehr Raum und Aufenthaltsqualität."
Bislang seien die Grünen mit ihrer Position bei der regierenden Liste Flammer allerdings nicht "durchgekommen", die Forderung werde als "undurchführbar verunglimpft". Es gebe ihrer Ansicht nach keine Alternative zur jetzigen Situation. Tiefengraber beruft sich jedoch auf zahlreiche Konzepte, in denen die Ideen der Grünen fast wortident formuliert seien. (Kuratorium für Verkehrssicherheit 1992 und 2011, TU Wien 2006, Scheuvens 2011)
Tiefengraber: "Die politisch Verantwortlichen denken aber leider nur in der Lenkradperspektive und es fehlt ihnen auch die Vorstellungskraft für die von den Experten vorgeschlagenen Maßnahmen. So bleibt es bei gelegentlichen Alibiaktionen und das Zentrum, seine Bewohner und die Wirtschaftsbetriebe gehen den sprichwörtlichen Bach hinunter."
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