Ausbau der Pottendorfer Linie
Überführung statt Eisenbahnkreuzung in Trumau
TRUMAU. Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt stellt eine wichtige Maßnahme zur Kapazitätserweiterung auf der Südstrecke dar. Der Ausbau schafft die Voraussetzungen für ein besseres Angebot sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für tausende Pendlerinnen und Pendler südlich von Wien. Die Investitionssumme für das Projekt beläuft sich auf rund 585 Millionen Euro.
Neben den Arbeiten im unmittelbaren Gleisbereich erfolgt eine Reihe von Straßenbaumaßnahmen. Die meisten dienen der Erhöhung der Sicherheit auf Straße und Schiene durch Auflassung von niveaugleichen Eisenbahnkreuzungen und Ersatz durch Unter- oder Überführungen. In Trumau wurde die Überführung der L156 nun für den Verkehr freigegeben. Die Errichtungskosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro und werden von den ÖBB getragen. Das Land Niederösterreich übernimmt die Anlagen inklusive Wartung, Erneuerung und Erhaltung in sein Eigentum.
Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB Infrastruktur AG: „Unser Ziel als ÖBB ist es, niveaugleiche Bahnübergänge laufend zu reduzieren. Mit dieser Unterführung sind wir der räumlichen Trennung der Verkehrsträger Straße und Schiene wieder einen Schritt nähergekommen.“
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Für das Land Niederösterreich ist die Sicherheit im Verkehr ein oberstes Gebot. Die neue Bahnüberführung in Trumau trägt wesentlich zu mehr Verkehrssicherheit bei und verhindert in der Vergangenheit entstandene Wartezeiten an der Eisenbahnkreuzung.“
Neue Überführung mit Anhebung der L156
Bisher querte die L156 die Pottendorfer Linie mittels beschrankter Eisenbahnkreuzung. Um ein niveaugleiches Aufeinandertreffen von Schiene und Straße zu vermeiden, wurde der Bahnübergang durch eine Überführung ersetzt, wofür die L156 in diesem Bereich angehoben werden musste. Die Brückengesamtlänge beträgt inklusive der Flügelmauern 65 Meter, die lichte Höhe 7,62 Meter und die Fahrbahn weist inklusive der befestigten Seitenstreifen eine Breite von 7,50 Meter auf. Als zusätzliche Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wurde ein neuer Linksabbiegestreifen zur Verbindungsspange in Richtung B16 errichtet.
Zweigleisiger Ausbau der Pottendorfer Linie
Der Ausbau der Pottendorfer Linie zählt zu den Schlüsselprojekten an der Südstrecke. Bis 2023 entsteht eine durchgehend zweigleisige Verbindung zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt. Die Maßnahmen teilen sich in zwei Etappen. Die erste davon startete 2016. Bis 2019 erhielten die Bahnhöfe Hennersdorf, Achau und Münchendorf ein attraktives, einladendes Erscheinungsbild und rundum barrierefreie Zugänge. Auf der Strecke zwischen der Wiener Stadtgrenze und Münchendorf wurde zum bestehenden Gleis ein zweites hinzugelegt. In der zweiten Phase erfolgt der zweigleisige Ausbau im Abschnitt Ebreichsdorf. Danach ist die Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt durchgehend zweigleisig ausgebaut und die Voraussetzung für eine Verdichtung des Zugangebots geschaffen. Zusätzlich sichern die Ausbaumaßnahmen auf Jahre hinaus Arbeitsplätze und daraus resultierend Wertschöpfung in der Region.
Baubeginn Hauptarbeiten: 2016
Bauende: 2023
Fahrgastnutzen steht im Vordergrund
Im Zuge der Ausbaumaßnahmen wird der Bahnhof Ebreichsdorf in neuer Lage errichtet und der Bahnhof Wampersdorf modernisiert. Es entstehen barrierefreie, attraktive Verkehrsstationen mit witterungsgeschützten Bahnsteigen, transparenten Wartekojen, modernen Informationssystemen, Lautsprechern und Monitoren.
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