Bezirk Baden
Vandalen im Kurpark
BADEN/BEZIRK. Kopfschüttelnd kam unsere Leserin Eva von einem Spaziergang im Kurpark zurück. Auf dem Handy hatte sie einige Fotos, die sie uns übermittelte: Fotos von beschmierten Wänden auf der Annahöhe und beim Beethoventempel, Fotos von Bierdosen im Busch. "Eine Katastrophe", schreibt sie uns.
"Eine Katastrophe!"
Auch für Stadtgartendirektor Gerhard Weber ist der Vandalismus eine "Katastrophe". Die Schmierereien auf den Fotos unserer Leserin sind zum Teil schon älter, zum Teil aber auch ganz frisch, von Ende März 2019. "Wir kommen gar nicht nach, das alles zu beseitigen. Kaum ist eine Wand wieder sauber, kommt der nächste Sprayer und macht alles kaputt."
Die Stadtverantwortlichen sind ratlos, wie sie dem - übrigens nicht nur in Baden - um sich greifenden Vandalismus begegnen sollen. Weber: "Oft ist es besser die Schmierereien, sofern sie nicht bedenkliche Ausdrücke beinhalten, einfach zu belassen. Sonst wäre es eine Sisyphos-Arbeit. Eine Arbeit, die jährlich einen fünfstelligen Euro-Betrag verschlingt."
Betroffen: die Peripherie
Betroffen sind vor allem die Randgebiete des Kurparks wie etwa die Annahöhe. Trotz Stadtpolizei und zweier Parkwächter passiert immer wieder etwas. Unter anderem werden sogar Parkbänke zertrümmert oder junge Bäume umgeknickt. "Wir sind ständig am Überlegen, was wir machen könnten, aber es ist nicht einfach. Videoüberwachung ist ein rechtlich heikles Thema. Bewegungsmelder an sensiblen Orten brauchen Strom, der nicht überall vorhanden ist. Und ein Stadtpolizist kann sich ja nicht nächtelang auf die Lauer legen, um einen Sprayer in flagranti zu erwischen."
Auch ein Problem: Müll
Ein Problem ist auch der Müll. Im Gebüsch finden sich Bierdosen, obwohl gleich neben dem Gebüsch ein leerer Papierkorb stünde. "Und nach durchzechter Nacht finden wir oft Glassplitter von Weinflaschen, sogar im Eingangsbereich des Parks", so Weber. Ein einstiges Alkoholverbot wurde längst aufgehoben.
Mit seinen Sorgen ist er übrigens nicht allein: Auch in Pfaffstätten wurden im Bereich der Einödhöhlen in den letzten zwei Wochen vermehrt Vandalenakte beobachtet. "Schlösser werden zerstört, Tafeln besprayt. Wir möchten die Bevölkerung um verstärkte Aufmerksamkeit ersuchen", so Amtsdirektor Henschl.
Tatsächlich gibt es im Badener Doblhoffpark weniger Vandalismus, weil es - so Stadtgartendirektor Weber - "dort mehr Frequenz gibt."
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