Falscher Polizist
Vorsicht! Betrugsfälle häufen sich im Bezirk Baden

Polizei (Symbolbild) | Foto: Archiv
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Polizei warnt vor Betrugsversuchen im Bezirk Baden: Eine 85-jährige Frau erhielt einen Anruf einer Betrügerin, die sich als Polizistin ausgab und 92.000 Euro Kaution verlangte. Das Opfer beendete irgendwann das Gespräch, so kam es zu keinem Schaden.

TRAISKIRCHEN. Eine 85-jährige Traiskirchnerin erhielt am 13. September zwischen 12 und 13 Uhr einen Anruf. Am anderen Ende: Eine unbekannte Täterin. Diese täuschte vor, dass eine Tochter des Opfers einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei der eine Person ums Leben gekommen sei. Das Opfer müsse € 92.000,-- Kaution zahlen, ansonsten müsse die vermeintliche Tochter für sechs bis acht Wochen ins Gefängnis.

Obwohl das Opfer aufgrund des Telefonats in große Furcht und Unruhe versetzt war, beendete es irgendwann das Gespräch, nachdem die unbekannte Täterin zu viele Details über die Vermögenswerte des Opfers wissen wollte. Es blieb beim Versuch. Die Ermittlungen wurden aufgenommen.

Polizei. (Symbolbild) | Foto: Preineder

Betrugsversuche steigen im Bezirk Baden

Derzeit ist im Bezirk Baden ein Anstieg bei diversen telefonischen und per Computer (Internet) getätigten Betrugsversuchen zu bemerken. Es kommt besonders oft zu den Betrugsformen „Falsche Polizisten“, „Tochter/Sohn Trick“ sowie „Anlagebetrug“.

Anlagebetrug "Cyber Trading Fraud"

Beim sogenannten Cyber Trading Fraud werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet. Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails. Die Tätergruppierungen arbeiten mit unzähligen Tarn- und Scheinfirmen in einer konzernähnlichen Struktur. Aufgaben wie Marketing, Call-Center-Betrieb, Softwareentwicklung und Geldwäscherei werden unabhängig voneinander arbeitsteilig unter einer Führung erledigt. Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

Empfehlung der Kriminalprävention:

  • Das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen gibt es auch im Internet nicht. Wenn Ihnen etwas „zu schön scheint, um wahr zu sein“, ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug.
  • Recherchieren Sie im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, z.B.: Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten.
  • Vergewissern Sie sich, dass im Falle von Trading- oder Handelsplattformen eine entsprechende Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen Sie, ob bereits eine Warnung der FMA zu dieser Plattform oder den Betreibergesellschaften vorliegt. Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden sie unter www.fma.gv.at .
  • Schauen Sie sich die Trading Plattform genau an: Ist ein Impressum angegeben? Ist ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar? Nimmt man sich Zeit, Ihnen das Geschäftsmodell zu erklären? Wenn diese Punkte nicht zutreffen, lassen Sie die Finger von dem Geschäft.
  • Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGBs. Sind diese schlüssig und seriös?
  • Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nachdrücklich mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen.
  • Kreditkartenzahlungen sind teilweise bis zu drei Wochen stornierbar und die Zahlungen können rückgefordert werden.
  • Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, erstatten Sie auf jeden Fall eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Sie brauchen sich nicht zu schämen - Ihre Mitarbeit kann für Ermittlungstätigkeiten hilfreich sein. Melden Sie den Sachverhalt auch der FMA.

Die Spezialisten der Kriminalprävention stehen Ihnen gerne mit unabhängiger und kompetenter Beratung zur Verfügung. Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich an Ihre Polizeidienststelle!

Achtung Betrug - Polizei-Trick

Polizei (Symbolbild) | Foto: Archiv

Betrüger geben sich am Telefon als Polizisten aus und fordern Geld oder Wertgegenstände.
Merke:
Die echte Polizei ruft Sie nicht an und …

  • … fordert Geld von Ihnen!
  • … erkundigt sich über Ihr Vermögen!
  • … möchte Ihr Vermögen sicherstellen!

Die echte Polizei kommt nicht zu Ihnen nach Hause, um Ihr Vermögen mitzunehmen!

Was ist der „falsche Polizist“?
So arbeiten die Betrüger:

  • ältere Menschen werden gezielt angerufen
  • sie geben sich am Telefon als Polizisten aus
  • sie stellen Fragen über Geld, Vermögen, Gold etc.
  • die Betrüger erfinden Lügengeschichten, damit Sie ihnen Geld, Wertgegenstände etc. übergeben.

Worauf müssen Sie noch achten?

Die Betrüger sagen am Telefon, dass ein „Polizist“ in Zivilkleidung diese Wertsachen etc. abholt.
Mit psychologischen Tricks ziehen die Betrüger das Telefonat in die Länge und versuchen Sie zu verwirren.
Die Betrüger ersuchen um strengste Geheimhaltung des Telefonats und weisen an, es nicht zu beenden, um durchgehend in der Leitung zu bleiben.

Einige Lügengeschichten

  • „Eine nah verwandte Person ist in einen Verkehrsunfall verwickelt und befindet sich in Haft. Sie müssen nun eine Kaution bezahlen.“
  • „Die Polizei hat Einbrecher oder Räuber im Umfeld festgenommen und zum Schutz soll nun Ihr Vermögen/Geld durch die Polizei mitgenommen/aufbewahrt werden.“
  • „Bankangestellte sind in kriminelle Machenschaften verwickelt. Sie sollen Bargeld am Bankschalter beheben und der Polizei zur Sicherung von Fingerabdrücken geben.“

So schützen Sie sich vor „falschen Polizisten“

  • Vorsicht bei unbekannten Anrufern!
  • Fragen Sie sich: Kann die Geschichte stimmen? Sprechen Sie sofort mit Verwandten oder Freunden!
  • Geben Sie keine Details über Ihr Vermögen preis!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen - Legen Sie auf!
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung!
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Gold an Unbekannte!
  • Fordern Sie von angeblichen Polizisten einen Dienstausweis!
  • Kontaktieren Sie die Notrufnummer 133 und fragen Sie, ob es diesen Polizisten wirklich gibt!
  • Nehmen Sie Warnungen von Bankangestellten ernst!
  • Sprechen Sie mit ihrer Familie über diese falschen Polizisten.

Vor allem ältere Generationen sind betroffen!

Haben Sie den Verdacht eines Betrugs? Rufen Sie sofort die Polizei unter 133

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