Bundesforste
Wald der Zukunft

Foto: Bundesforste/zVg
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Pünktlich zum Tag des Waldes am 21. März starteten die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in die Aufforstungssaison und sorgen mit hunderttausenden Jungbäumen wieder für Nachwuchs im Wald der Zukunft.

WIENERWALD. „Die Klimakrise hinterlässt in unseren Wäldern deutliche Spuren. Dort, wo Stürme, Schneebruch oder der Borkenkäfer in den letzten Jahren massive Schäden angerichtet haben, helfen wir mit gezielten Aufforstungen nach, damit auf den kahlen Flächen so schnell wie möglich wieder neue Bäume nachwachsen können“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand der Bundesforste, die rund 15 % des heimischen Waldes betreuen. Das Saatgut, aus dem die Jungbäume heranwachsen, stammt überwiegend aus der eigenen Klenge, einer der letzten Saatgutaufbereitungs-anlagen Österreichs, in der rund 140 Millionen Baumsamen für den Wald der Zukunft tiefgekühlt gelagert werden. „Wo immer es möglich ist, setzen wir in unseren Wäldern aber auf die Kraft der Natur und forcieren den natürlichen Baumnachwuchs“, betont Freidhager und zieht eine erfreuliche Gesamtbilanz: „In Summe wächst in unseren Wäldern jedes Jahr deutlich mehr Holz zu als wir ernten.“ Nachhaltige Waldbewirtschaftung wirkt sich auch positiv auf die Klimaschutzleistung des Waldes aus: „Wenn wir den Rohstoff Holz für langlebige Produkte verwenden, bleibt der Kohlenstoff weiterhin in diesen gespeichert. Außerdem können Materialen aus fossilen Rohstoffen ersetzt werden. Im Wald wiederum wachsen junge Bäume nach, die erneut CO2 aufnehmen“, erklärt Freidhager.

40 Baumarten für Biodiversität im Wirtschaftswald

Lärche, Tanne, Fichte, Zirbe, Eiche, Ahorn oder seltenere Arten wie Winterlinde, Schwarznuss, Wildbirne, Speierling und Elsbeere – insgesamt 40 verschiedene Baumarten setzen die ÖBf in ihren Wäldern. „Vielfältige und artenreiche Mischwälder haben sich als am widerstandsfähigsten gegenüber Umwelteinflüssen erwiesen und sind am besten für die kommenden klimatischen Bedingungen gerüstet“, begründet Freidhager den bunten Aufforstungsreigen. Bereits rund 40 % der 1,3 Millionen Aufforstungspflanzen sind Lärchen, die durch ihr starkes Wurzelsystem Stürmen besonders gut standhalten können und gut mit Trockenheit zurechtkommen. Weitere 35 % entfallen auf Fichten, die zwar in tieferen Lagen unter 600 Meter Seehöhe zunehmend von Laubbäumen verdrängt werden, aber im Alpenraum nach wie vor ein weites, natürliches Verbreitungsgebiet finden. Mit rund 100.000 Jungbäumen soll die Weiß-Tanne wieder verstärkt in den Wäldern anzutreffen sein – mancherorts ist sie heute bereits selten geworden. Auch über 100.000 Eichen helfen mit, klimafitte Wälder zu entwickeln. Sie kommen mit ihren tiefreichenden Wurzeln, so wie die Tanne, auch in trockenen Zeiten an Wasser und Nährstoffe heran.

Aufforstungsprogramm in acht Bundesländern

Rund 675.000 Jungbäume, und damit etwa die Hälfte, werden allein in Ober- und Niederösterreich aufgeforstet. Schwerpunkte ergeben sich in den Wäldern rund um Molln im Steyrtal (OÖ) sowie auf ÖBf-Flächen im Waldviertel (NÖ), wo in den letzten Jahren Trockenheit und Borkenkäfer für hohe Schadholzmengen sorgten. Knapp jeder fünfte Setzling, rund 280.000 Stück, wird auf ÖBf-Flächen in Salzburg im Kleinarltal, im Blühnbachtal oder in der Region um Saalfelden gepflanzt. 167.000 sind es in der Obersteiermark und rund 137.000 in Tirol, etwa im Hinteren Zillertal oder bei Gerlos. Mit rund 80.000 Pflanzen verstärken die Bundesforste in Kärnten unter anderem die Wälder rund um Millstatt, Hermagor und Obervellach, in denen 2021 der Borkenkäfer starke Schäden angerichtet hat. „Schutzwälder stehen besonders in unserem Fokus. Gerade in Zeiten der Klimakrise müssen wir ihre Funktion so erhalten, damit sie die Menschen im Alpenraum auch weiterhin vor Naturgefahren schützen können“, sagt Freidhager. Die Aufforstungsarbeiten beginnen in niedrigeren Lagen bereits im März und dauern bis in den Juni an.

Arche Noah des Waldes mit 140 Millionen Baumsamen

Die rund 1,3 Millionen Jungbäume erwachsen nahezu alle aus Samen der ÖBf-eigenen Klenge in Arndorf in Niederösterreich. Jahr für Jahr werden die Früchte von bis zu 25 verschiedenen Laub- und Nadelholzarten an unterschiedlichen Waldorten in ganz Österreich geerntet, die Samen in der Klenge herausgelöst, gereinigt und anschließend bei einer Temperatur von bis zu minus 12 Grad in Glasflaschen tiefgekühlt. Auf diese Weise bleiben sie bis zu 20 Jahre lang haltbar. Für die ÖBf-eigenen Aufforstungsprogramme reifen die Samen drei bis vier Jahre in Pflanzgärten zu Jungbäumen heran, bevor sie im Wald gesetzt werden. Mit rund 140 Millionen Baumsamen ist in der Klenge stets Saatgut für mehrere Aufforstungsjahre vorhanden. Auch klimabedingte Schwankungen bei der Saatguternte oder ein erhöhter Saatgutbedarf nach Wetterextremen werden in Zeiten der Klimakrise vorausschauend für den Wald der Zukunft mit eingeplant.

Foto: Bundesforste/zVg
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