Wenn Beethoven zur Marke wird
Ein Dilemma, fürwahr. In Zeiten knapper Gemeindekassen gelten Ausgaben für Kultur oft als Luxus – und stoßen gern auf Kritik bei der Opposition. Und dann auch noch DAS: Baden will jetzt Beethoven-Stadt werden. Und in einer Welt, in der Spektakel alles ist, können Touristen bestimmt nur mit entsprechender Beethoven-“Action“ in das kleine fleckig angestrichene Haus der Neunten gelockt werden. Also muss ein Riesen-Festival her und eine Mega-Dauerausstellung; koste es was es wolle. Dabei ist jnoch nicht einmal klar, ob Beethoven künftig Teil der Badener Marke sein soll, denn über deren Sinn, Unsinn und Inhalt wird im Moment ja noch gestritten.
Kultur soll in Baden ihren (auch finanziellen) Stellenwert haben, Beethoven ebenso wie auch das umstrittene Schnitzler-Festival. Aber irgendwie spießt sich was, wenn aus jedem bekannten Namen einen Quotenbringer gemacht werden soll. Das Schielen nach kurzfristigen Effekten – Erfolgen ebenso wie Misserfolgen - ist Zeitgeist, und schlussendlich Missbrauch von Kunst und Kultur.
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