Werbung, Sex und Pornografie
Wahrscheinlich ist es tatsächlich nicht möglich, - berechtigt - gegen Pornografie in der Werbung zu sensibilisieren, ohne pornografische Bilder zu zeigen. Entscheidend ist das Umfeld, in dem das geschieht. Einfach für Kinder und Jugendliche ein englischsprachiges Quiz „Porno oder Fashion“ im Internet aufrufbar zu machen, das eher mit einer Art Schreck-Reiz spielt, und heftige Pornobilder öffnet, reicht da nicht aus. Es bedürfte pädagogischer Begleitung, der Erklärung, des Gesprächs. Wenn schon.
Darüber sind sich wohl alle einig, die sich mit dem einschlägigen Artikel in der Schülerzeitung „Lei(n)wand“ auseinandergesetzt haben. Die Verfasser wurden wegen einer Verwaltungsübertretung angezeigt, sie haben sich entschuldigt. Damit dürfte die Sache nun hoffentlich vom Tisch sein.
Was bleibt, sind zwei Gedanken: Zum einen die Frage nach den wohl mangelhaften schulischen Angeboten zur Auseinandersetzung mit Pornografie (Das wäre nötig, denn Alltag und Fernsehprogramme sind tatsächlich unverschämt voll davon). Zum anderen zeigt uns der mediale Wirbel und die heftige Diskussion um die Schülerzeitung, wie wir selbst ticken: Gegen die Taktik „Sex Sells“ (=Sex fördert den Verkauf) sind wir alle miteinander nicht immun. Es wäre schön, wenn es anders wäre. Und wenn Sexualität nicht mit Pornografie verwechselbar wäre.
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