Widerstand gegen die Spange Alland
ALLAND. Am 17.1. wird in Alland über den Bau der Umfahrung (eine Direktverbindung der Autobahnabfahrt mit der B210) abgestimmt. Während sich Befürworter eine Entlastung des Ortszentrums erhoffen, wächst auch der Widerstand: GR Erwin Dollensky von der Bürgerliste kritisiert, dass die vom Land NÖ geplante Straße nur geringen Nutzen bringen, jedoch hohe Kosten verursachen würde: "Im Helenental-Abschnitt der B210 werden 3.500 Fahrzeuge Fahrzeuge gezählt. Die in Alland jedoch problematischere Strecke, Richtung Triestingtal, würde nicht entlastet werden.“ Verkehrsexperte Andreas Hacker, als Anrainer auch direkt betroffen, kritisiert die offiziell vorgelegten Zahlen als zu wenig differenziert: "Die Hauptverkehrsbelastung zu den Spitzenzeiten entsteht v.a. durch den Pendlerverkehr aus dem Triestingtal. Hier wird sich nicht so viel verbessern, wie erhofft.“ Die nun bevorstehende Befragung der Bevölkerung soll wohl, verbunden mit der Hoffnung, dass sich schon genug Autofahrer als Befürworter finden, dem Abschieben von Verantwortung dienen, sind sich beide einig.
Grundstückseigner dagegen
Auch Alexander Raith, einer der Grundstückseigner durch dessen Felder die Straße führen soll, sieht der Abstimmung mit Spannung entgegen: „Ursprünglich hat Bürgermeister Köck gemeint, dass das Projekt hinfällig ist, sobald nur ein Eigentümer dagegen ist. Mittlerweile sind aber schon drei dagegen.“ In Mayerling und Baden befürchtet man, dass durch die neue Straße der Durchzugsverkehr im Helenental noch größer wird: „Schon jetzt gibt es - trotz Verbot - zu viel Schwerverkehr auf einer Strecke, die dafür nicht geeignet ist. Mit der neuen Spange werden noch mehr Fahrzeuge den Abschneiden durchs Helenental nehmen“, meint Christoph Pichler aus Baden.
Umweltbedenken
Nicht nur wegen des Verkehrs ist auch die Badener Stadtregierung geschlossen gegen die Spange. Vizebgm. Helga Krismer (Grüne) gibt zu bedenken, dass das Projekt nicht mit dem Biosphärenpark Wienerwald (die Straße würde zudem auch durch Quellgebiet führen) vereinbar ist und kritisiert auch das Land: „Zuerst wird mit Geldern von Land und Gemeinden ein Radweg installiert, der das Helenental als Naherholunggebiet attraktiver machen soll, dann wird mehr Verkehr angelockt. Man nimmt also Geld in die Hand, um die eigenen Investitionen zu sabotieren.“
Druck herausnehmen
Einig sind sich alle Gegner der Straße darin, dass es zunächst einmal gilt, den Druck herauszunehmen: „Es soll kein Match zwischen politischen Parteien oder verschiedener Gemeinden gegeneinander werden“, so Hacker. "Ideal wäre es, wenn sich die Bürgermeister der Gemeinden Alland, Mayerling und Baden zusammensetzen und auf eine gemeinsame Vorgehensweise dem Land gegenüber einigen könnten“. Wie eine solche Vorgehensweise aussehen kann, wird wohl maßgeblich vom Ausgang der Befragung abhängen. Für Spannung ist also gesorgt.
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