Wienerwald ist der größte Buchenwald Mitteleuropas
Die Rotbuche, der Alleskönner unter den heimischen Laubbäumen steht seit jeher für seine vielseitige Verwendung. Der Wienerwald ist das größte zusammenhängende Buchenwaldgebiet Mitteleuropas. Das war ein maßgeblicher Grund zur Auszeichnung des Wienerwaldes als UNESCO-Biosphärenpark. Mehr als 60 % der Fläche ist Buchenbestand.****
Biosphärenpark Wienerwald: Größter Buchenwald Mitteleuropas
Der Wienerwald wurde 2005 mit dem UNESCO Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet. Damit ist er im weltweiten Netzwerk von derzeit 621 Biosphärenparken in 117 Staaten vertreten. Biosphärenparke sind Gebiete, die im Rahmen des UNESCO Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (Man and the Biosphere – MAB) international ausgezeichnet sind. „Der Wienerwald ist eine Modellregion für nachhaltiges Leben, Wirtschaften Bilden und Forschen geworden“, führt Direktorin Mag. Hermine Hackl aus.
Als einziger Biosphärenpark am Rande einer Millionenstadt Europas, ist der Biosphärenpark Wienerwald nicht nur unter den derzeit sieben Biosphärenparken Österreichs einzigartig, sondern in dieser Form auch in ganz Europa nur einmal zu finden. Mit einer Fläche von 105.000 Hektar, erstreckt sich der Wienerwald über 51 Niederösterreichische Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirke. Damit finden rund 750.000 Menschen ihr zu Hause in dieser lebenswerten Region.
Typisch für den Wienerwald ist seine große landschaftliche Vielfalt. Durch land- und forstwirtschaftliche Nutzung sind viele wertvolle Lebensräume wie Wiesen, Weingärten, Wälder und Äcker entstanden. Der Wienerwald ist zudem das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Mitteleuropas mit über 20 verschiedenen Waldtypen.
Ein Grund für die Ernennung zur UNESCO-Modellregion für Nachhaltigkeit war das enorme Buchenvorkommen im Wienerwald. Stellt der Alleskönner unter den Laubbäumen bildet die Hauptbaumart im Wienerwald und macht diese lebenswerte Region damit zum größten Buchenwald Mitteleuropas. Kaum eine Baumart steht wie die Buche so sehr für die Ziele des Biosphärenpark. Als Lebenraum besonderer Arten und Rohstoff verschiedener Produkte vereint die Buche die drei Aspekte der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Die Buche: „Mutter des Waldes“
Zu erkennen ist die Rotbuche (Fagus sylvatica), umgangssprachlich auch nur als Buche bezeichnet, an ihrem silbergrauen und glatten Stamm. In ihren bis zu 400 Lebensjahren ragt die Buche schon mal bis zu 45 Meter in die Höhe. Die mächtige Baumkrone bietet zahlreichen Tierarten hervorragenden Lebensraum lässt, aber nur wenige andere Baumarten unter ihrem gewaltigen und bis zu 600 m² großen Blätterdach aufkommen.
Dennoch ist die Buche vielen als „Mutter des Waldes“ wohlbekannt. Jährlich fallen im Herbst etwa 4.000 kg Buchenlaub pro Hektar zu Boden und werden durch verschiedenste Kleinstlebewesen abgebaut. Es entsteht Mull, ein besonders nährstoffreicher Humus, der den Pflanzen als Dünger verfügbar ist.
Buchenholz: Rohstoff für verschiedenste Produkte
Buchenholz lässt sich nahezu in jedem Verwendungsbereich verarbeiten und zeichnet sich durch gute Dämpf- und Biegefähigkeit aus. Es findet Anwendung im Möbelbau und bei Drechselerarbeiten, für Parkette, Treppen, in der Zellstoffindustrie oder für Sperrholz und Spanplatten. Sogar als Konstruktionsholz – im mittleren Beanspruchungsbereich – wird die Buche verwendet. Dem nicht genug, war die Buche lange Zeit sehr beliebt für die Herstellung diverser Gegenstände wie Zuber, Bottiche, Löffel und Wäscheklammern. Und auch für energetische Zwecke ist die Buche als Brennholz seit je her bekannt. Als einziges Manko kann angeführt werden, dass die Buche nicht besonders witterungsfest ist, Insekten und Pilze setzen ihr sehr rasch zu.
Die Buche: Ein kulinarisches Highlight
Die jungen Buchenblätter sind als schmackhafte Salatmischung oder Suppeneinlage bei Feinschmeckern sehr beliebt. Aber auch die Früchte der Buche, die Bucheckerl, eignen sich sowohl frisch als auch geröstet wunderbar als Rohkost. Bucheckerlöl ist besonders haltbar und reich an Eiweiß.
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