Allianz gegen Pfarrerinnen weicht auf
Abt Christian Haidinger, neu gewählter Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs, wünscht sich eine Öffnung des Priesteramtes für Frauen - und bringt damit Bewegung in eine alte Diskussion. Eine Diskussion, die im Übrigen in der evangelischen Kirche bereits seit Jahrzehnten zu Ende ist. Hier gibt es - so der Berndorfer evangelische Pfarrer Andreas Hankemaier - das Priesteramt für Frauen seit 1965. Frauen durften jedoch bis 1980 nicht verheiratet sein. "Pfarrdienst und Hausfrau - das traute man den Frauen zuerst nicht zu."
Der katholische Vöslauer Pfarrer Stephan Holpfer gibt sich vorsichtig: "Nicht überall würde das Frauenpriesteramt akzeptiert werden", meint er. Hierzulande gebe es schon viele Möglichkeiten für Frauen, in der katholischen Kirche Funktionen zu übernehmen, etwas als "Begräbnis- oder Wortgottesdienstleiterinnen".
Pfarrer Walter Reichel aus Kottingbrunn ist "überzeugt, dass die Zeit für katholische Priesterinnen kommen wird und muss." Der Papst habe mit diversen Äußerungen ein "Fenster für die Frauen" aufgetan. Nun müssten aber die Frauen ihre Möglichkeiten auch verantwortungsvoll wahrnehmen. "Der nächste Schritt wird das Diakonat sein", glaubt Reichel.
Dr. Johann Rath von der katholischen Männerbewegung in der Pfarre St. Christoph in Baden hält Frauen als Priesterinnen nicht für ein vorrangiges Thema. Im Hintergrund spricht aber seine Frau. "Und die ist anderer Meinung", schmunzelt Rath.
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