Einstimmig für "Zwischenlösung"
Containerpraxis am Parkplatz ist fixiert

- Der gemeindeeigene Parkplatz beim College Garden in Bad Vöslau wird Standort der Containerpraxis für zwei junge Kassenärzte
- Foto: Stockmann
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
Die ärztliche Grundversorgung in Bad Vöslau ist weiterhin gefährdet. Drei Hausarzt-Kassenstellen sind unbesetzt, ebenso fehlt ein Kinderfacharzt mit Kassa. Zahlreiche Verhandlungen zur Errichtung einer Gruppenpraxis im Kurzentrum Vivea sind gescheitert. Deshalb greift die Gemeinde nun zu einer ungewöhnlichen Lösung und errichtet eine Container-Praxis am Gemeindeparkplatz beim College Garden.
BAD VÖSLAU. Die interessierten Ärzte sind mit dieser Lösung einverstanden. Die Zeit drängt, denn die freien Kassenplätze seien nur bis 31. Oktober reserviert, betont Bürgermeister Christian Flammer. Schon im Vorfeld des Gemeinderatsbeschlusses am 29. Juni war von Seiten des SPÖ-Gemeinderates Stefan Rabits Kritik laut geworden. Auch im Gemeinderat betonte er erneut, dass ein Primärversorgungszentrum aus seiner Sicht die einzige Zukunfts-Lösung darstelle. Auch Stadträtin Anita Tretthann bezeichnete die Container-Praxis lediglich als „Zwischenlösung“. Bisher sei ein Primärversorgungszentrum am mangelnden Interesse der Ärzte gescheitert. Doch würden sich neue Interessenten melden, weshalb der Kampf um eine ordentliche Grundversorgung weitergehe.
Neue Arbeitsgruppe abgelehnt
In diesem Sinn forderte Grünen-Gemeinderat Bernhard Hein die Einsetzung einer Arbeitsgruppe aus allen Fraktionen, um ein zukunftsfähiges Ärztezentrum zu entwickeln. Hein: „Das hat absolute Priorität!“ Er blitzte mit diesem Ansinnen jedoch ab.
Bürgermeister Christian Flammer fühlte sich sogar angegriffen. „Ich höre den Vorwurf heraus, dass die Gemeinde ihre Hausaufgaben nicht macht, das ist eine Unterstellung! Wir können nichts dafür, wenn sich die Vivea-Leitung und die Ärzte nicht auf die Gruppenpraxis einigen können. Die Gemeinde hätte das Projekt mit 400.000 Euro unterstützt.“ Auf Nachfrage von Gemeinderätin Gabriela Heiss (die Grünen) nannte er einige Punkte, an denen die Verhandlungen zwischen Vivea und Ärzten scheiterten: „Klimaanlage, Parkplätze und Kalkulation.“
Der Grundsatzbeschluss zum „Ärzte-Container“, der mit bis zu 200.000 Euro von der Gemeinde finanziert wird, fiel schließlich aber doch einstimmig.




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