Neue Fluchtbewegung?
Gemeinden im Bezirk zeigen "Herz"
BEZIRK BADEN. Die jüngsten Eskalationen an den europäischen Außengrenzen in Griechenland haben in der heimischen Politik eine neue Welle von Hilfsbereitschaft gegenüber Geflüchteten ausgelöst. Sowohl aus Baden, Traiskirchen, Trumau und aus Bad Vöslau meldet sich "Herz".
In Baden etwa schlägt Vizebürgermeisterin Helga Krismer vor, das ehemalige "Haus der Frauen" (hinter dem Theater am Steg) wieder zu öffnen. "Das Gebäude gehört der Stadt, steht leer und sollte - wie schon 2015 - Hilfsorganisationen fast kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Viele Frauen und ihre Kinder haben hier schon Frieden finden und ein neues Leben beginnen können. In der Stadt der Europahymne sollte eine neuerliche Hilfe möglich sein." Die Vizebürgermeisterin fordert aber auch die Solidarität von anderen EU-Staaten und: "Griechenland muss endlich geholfen werden und mit der Türkei muss neu verhandelt werden zum Wohle aller."
In Traiskirchen versprach Bürgermeister Andreas Babler in seiner Antrittsrede nach der Bürgermeisterwahl, auch "weiterhin niemanden zurücklassen zu wollen, weder Geflüchtete noch die autochthone Bevölkerung von Traiskirchen, sprich - in Not geratene Einheimische." Die Stadt Traiskirchen mit über 20.000 Einwohnern (so viele Menschen starben in den letzten fünf Jahren auf der Flucht über das Mittelmeer) schließt sich mit Babler der Initiative "Bürgermeister mit Herz" an, der auch NAbg. Bgm. Andreas Kollross aus Trumau angehört. Er sagt: "Wenn jede Gemeinde in Österreich nur eine einzige Familie aufnehmen würde, wäre schon viel erreicht." In Österreich gibt es aktuell 2.095 Gemeinden. Eine davon ist zum Beispiel Bad Vöslau, wo seit vielen Jahren konsequente Flüchtlingsbetreuung geleistet wird, auch über den Verein Vömit, dessen Obfrau Gerlinde Buchberger mit samt ihrem Team nicht müde wird, Geflüchteten aktiv zu helfen und politische Kaltherzigkeit anzuprangern.
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