Laufbericht Ruppersthaler Mammutlauf 2014

Beim Start ist der Weg noch tadellos - aber die Gummistiefel des Startsprechers sind durchaus berechtigt!
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  • Beim Start ist der Weg noch tadellos - aber die Gummistiefel des Startsprechers sind durchaus berechtigt!
  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

Ruppersthal bei Großweikersdorf ist ja von Baden aus nicht gerade um´s Eck und für einen 5,4Km langen Geländelauf würde ich normalerweise nicht so weit fahren - nicht zuletzt weil es in unserer Gegend zahlreiche ähnliche sehr empfehlenswerte Läufe gibt. Doch zwei Gründe haben mich dazu bewogen, doch daran teilzunehmen:
Erstens zählt der Mammut-Lauf zum 2015er Speedtrail-Cup der ATRA (http://www.trailrunning-verband.at/) und zweitens hatte ich am 8.12. sowieso einen Besuch im Waldviertel vor. Daher war es naheliegend, einen kleinen Crosslauf der fast am Weg liegt einfach "mitzunehmen" ;-)

Also mache ich mich am Morgen des 8.12. - begleitet von Gattin Yasmine und Sohn Patrick - auf den Weg. Nach langen Wochen des Dauernebels im Wiener Becken kommt mir die dichte Wolkendecke bei Ruppersthal - durch die aber immerhin ab und zu ein paar Sonnenstrahlen brechen - richtig freundlich vor. Und auch die kühlen Temperaturen, der Wind und der aufgeweichte Gatschboden trüben meine Stimmung nicht, im Gegenteil. Nach meinem 10Km-Rekord vor einer Woche beim Mödlinger Adventlauf bin ich voll motiviert und freue mich auf diese kleine "Schlammschlacht". Druck habe ich hier sowieso keinen, Bekannte sind nicht am Start und Vergleichszeit habe ich auch keine. Als grobe Hochrechnung peile ich eine Zeit um die 24 Minuten für die zwei Runden zu 2,7Km an - aber bei einer unbekannten Strecke ist sowas mit Vorsicht zu genießen.

Überrascht bin ich vom großen Starterfeld - an die 170 LäuferInnen sollen hier sein. Für einen Crosslauf im Dezember nicht schlecht - das verspricht interessante Duelle! Aber statt mich darauf vorzubereiten und aufzuwärmen schau ich mir die Gegend an, die flache weite Landschaft. Wo bittesehr will man denn hier die versprochenen 180 Höhenmeter hernehmen? Ich sehe keinen nennenswerten Hügel!? Nur einen Feldweg der aus einem etwas tiefer liegenden Wäldchen zu kommen scheint ...?? Aber egal, auf einmal wird zum Start aufgerufen und ich Idiot bin ausgekühlt vom Rumschauen im pfeifenden kalten Wind. So ein Mist - bis ich bei dem kurzen Lauf auf Temperatur bin ist schon das halbe Rennen vorbei :-(

Selber schuld. Also stelle ich mich weiter hinten auf, flott loslaufen so wie geplant kann ich vergessen. 3 - 2 - 1 - Startschuß! Zu Beginn geht es auf einem flachen Feldweg dahin - übersät mit großen Gatschlacken. Da nicht gleich voll hineinzusteigen ist mein erstes Ziel - aber garnicht so leicht. Das Feld ist noch dicht geschlossen, die Lacken sehe ich erst im letzten Moment wenn die Läufer vor mir links und rechts zur Seite springen. Dieses Zickzackspringen ist nicht unbedingt das lockere Warmlaufen das ich mir vorgenommen habe. Dann senkt sich der Weg ganz leicht - da könnte ich eigentlich sehr schön Gas geben. Doch erstens ist noch viel Verkehr, Überholen zwischen Lacken, Gatschspuren und nassem Gras anstrengend und schwierig und ich bin einfach noch nicht auf Temperatur. Aber nach ein paar hundert Metern pfeife ich drauf - es ist ja nur ein 5,4Km-Lauf - und werde schneller. Hoppla - diese scharfe Rechtskurve hat es in sich: In der Mitte eine riesen Lacke, innen nasses holpriges Gras und außen rutschiger Gatsch - welche Linie nehm ich? Ich entscheide mich für die Außenspur, versuche mit Tempo durch den Gatsch zu kommen aber mich trägt´s immer weiter nach außen und da geht´s eine Wiese runter ... also mit rudernden Armen Linie korrigiert, wieder mehr nach innen auf die schmale Grasnarbe zwischen zwei Gatschrinnen. Nein, das war nicht gut, das hat Kraft und Zeit gekostet, nächste Runde muß ich das besser machen. Jetzt führt die Strecke steiler bergab, um eine nach außen hängende scharfe rutschige Rechtskurve in ein Wäldchen und weiter bergab in einen hübschen tief eingeschnittenen Hohlweg. Langsam wird mir klar wo die Höhenmeter herkommen werden - diese Senke war vom Start aus nicht zu sehen und irgendwann müssen wir ja auch wieder rauf! Das Stück durch den Hohlweg macht richtig Spaß und ich schließe zu einem Läufer in Türkis, Bernd, auf. Aber dann bremse ich mich ein - ich bin noch keine 2Km unterwegs und spüre das Tempo, den schlechten Rhythmus und das mangelhafte Aufwärmen. Vielleicht kann ich jetzt, wo die Strecke wieder flach zwischen Gärten und Feldern dahinzieht, etwas zur Ruhe kommen? Ich bleibe zwar an Bernd dran, versuche aber gleichzeitig Atmung und Puls unter Kontrolle zu bekommen und dabei eine gute Linie zu finden. Inzwischen führt der Weg sanft bergauf und ganz langsam stellt sich mein gewohntes Laufgefühl ein, wird alles lockerer, leichter und weniger hektisch. Doch nun, nach über 2Km, beginnt eine recht ernsthafte Steigung in den Wald hinauf. Na gut, das sollte mir eigentlich nichts ausmachen, 2 Gänge runterschalten und gleichmäßig hinauf! Dann wird es aber noch ein Stückerl steiler und ich denke mir "Eigentlich wär es gescheiter hier zu gehen". Es bleibt aber beim Denken, gescheit muß ich bei einem so kurzen Lauf doch nicht sein, ich lauf da locker rauf! Ja, tu ich schon - aber mit dem "Erfolg" daß oben beim Ziel mein mühsam gewonnenes Laufgefühl beim Teufel ist. Der Puls rast, ich keuche und hab schon wieder viel zu viel Energie verpulvert. Aber hier stehen zahlreiche Zuschauer und feuern uns an - also so gut es geht entspannt und locker wirken ;-) Mit etwas über 12 Minuten gehe ich knapp hinter Bernd und verfolgt von Nathalie in die zweite Runde. Von der Zeit her würde das ungefähr passen aber mein Zustand ist absolut nicht nach Plan.

Mir bleibt nichts anderes übrig als auf dem flachen Feldweg wieder halbwegs "runterzukommen" statt ordentlich Tempo zu machen. Zum Glück scheint es Bernd auch nicht besser zu gehen, ich kann mich hinter ihm halten und langsam wieder etwas erholen. Die scharfe Rechtskurve probiere ich diesmal ganz innen, über die holprige Wiese, und bleibe dann rechts in der Wiese, vermeide den Fahrweg mit seinen beiden Gatschrinnen ... ja, das war etwas besser aber statt rutschig ist es hier recht uneben, ich muß aufpassen wo ich hinsteige. Dennoch, ich bin an Bernd dran und erhole mich zusehends, finde mehr und mehr Spaß an der Sache. Ist Nathalie noch hinter mir? Hören tu ich jedenfalls nichts und zum Schauen hab ich keine Zeit. Die hängende rutschige Rechts nehm ich diesmal weit innen um gleich darauf bergab in den Wald in der Fallinie möglichst Tempo zu machen - jawohl, und nun hinen in den "Canyon", jippie, warum nicht gleich so? Hinaus in´s Flache zwischen die Felder und dann rechts ab wieder leicht bergauf. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um mich um Bernd zu kümmern - ich geb etwas Gas und schiebe mich langsam an ihm vorbei, hin zum steilen Anstieg. Den ersten Teil gehe ich etwas ruhiger an und das steilste Stück gehe ich - kommt ein Konter von Bernd? Anscheinend nicht. Ein kurzes Flachstück, dann der zweite Teil des Anstiegs, erst über eine kleine Wiese und dann hinauf zum Ziel. Ich bin noch am Überlegen ob und wo ich den Zielsprint beginnen soll als was Gelbes an mir vorbeizischt. Heeeee ... die Nathalie! Mit der hab ich nicht mehr gerechnet! Bis ich reagiere und beschleunige hat sie schon ein paar Meter Vorsprung. Auf dem rutschigen Bergaufstück komm ich nur langsam näher und da ist auch schon der schmale Zielkanal, da geht sich kein Überholen mehr aus, das war´s! Bernd hab ich zwar knapp hinter mir gelassen aber daß uns Natalie so austrickst - gratuliere!

Mit 24:27 bin ich knapp über meiner "Wunschzeit" geblieben aber angesichts der schwierigen Verhältnisse und meines etwas vermurksten Laufes bin ich nicht unzufrieden - ganz besonders da die Zeit für den 3. Klassenrang reicht :-) An der Siegerehrung kann ich zwar nicht teilnehmen weil ich weiter in´s Waldviertel muß aber ich bekomme eine hübsche Urkunde nachgeschickt - vielen Dank, liebe Mammut´s! Und ich gebe gerne zu - erstens hab ich den Lauf ein wenig unterschätz und zweitens hat er mir dennoch großen Spaß gemacht auch wenn es für mich nicht optimal gelaufen ist. Ich kann ihn jedem, der gerne im Gelände läuft empfehlen. Und ich, ich werde nächstes Jahr schauen daß ich am 8.12. wieder einen Termin im Waldviertel habe und dann die Sache besser machen ;-)

LG + cu

Hans

P.S.: Info´s, Ergebnisse und Bilder zum Lauf (und zu den Mammut´s ;-) gibt es auf http://www.mammutlauf.at/
P.P.S.: Der Name "Mammutlauf" kommt übrigens nicht davon, daß der Lauf so lange oder schwer ist sondern weil er um die Fundstelle eines Mammutjäger-Lagers führt!

Wo: Jagdhu00fctte, 3701 Ruppersthal auf Karte anzeigen

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