Laufbericht Weinstraßenlauf 2012

- hochgeladen von Hans Stockinger
Liebe LauffreundInnen,
anders als der Wienerwaldlauf eine Woche zuvor ist der Weinstraßenlauf ein alter Bekannter für mich, ein vorsichtges Kennenlernen ist nicht nötig. Die Strecke - großteils auf Asphalt die Weinbergstraße von Pfaffstätten über Gumpoldskirchen nach Mödling, mit gut 100 Höhenmetern rauf und runter - ist sehr schön zu laufen und gibt auch landschaftlich einiges her: Idyllisch durch die Weinberge, teilweise mit tollem Blick auf´s Wiener Becken und auf Mödling und Wien ...
Meine Zielvorgaben sind erstens, den Lauf zu genießen und zweitens, trotzdem persönliche Bestzeit zu erzielen. Die steht seit 2009 bei 44:33, letztes Jahr waren es 44:55. Also eine 43er Zeit, das wäre schon schön ...
Hier ist das Starterfeld deutlich größer als beim WWL und ich treffe natürlich einige Bekannte, wir plaudern über vergangene Läufe und unsere Erwartungen hier und dann geht´s wieder einmal LOS!
Die Startschleife durch Pfaffstätten gehe ich noch etwas langsamer an, warte
bis sich das Getümmel etwas aufgelöst hat aber die erste kleine Steigung rauf
zum Bühel kann ich schon Gas geben - super geht es dahin, das Wetter kühl und bewölkt, aber kein Regen - herrlich! Die Doppelkurve vom Bühel runter reduziere ich etwas das Tempo - Knie schonen ;-) aber die folgende leichte Bergaufgerade geht es wieder zügig und locker dahin. Dann (heuer erstmals als neue Streckenführung) links ab leicht bergauf in die Weingärten. Die junge Dame die seit einiger Zeit vor mir läuft beginnt deutlich schwerer zu atmen, wird etwas langsamer. Mir geht´s dank meiner Berglauftrainings ausgezeichnet, ich überhole sie und biege rechts auf den Weg entlang der
Hochquellenwasserleitung ab. Die Strecke kenne ich, die laufe ich bei meinen
Trainigs öfter, sie gefällt mir wesentlich besser als früher die Schleife
durch Gumpoldskirchen. Aber hoppla, jetzt, wo es wieder flach dahingeht und
ich meinen Gedanken nachhänge zischt die junge Dame wieder an mir vorbei.
Nicht schlecht, Lady, aber in 1km beginnt die nächste Steigung ;-) Bei Km5
zeigt meine Uhr 20:30 - das schaut sehr gut aus! Der anstrengendste Teil
kommt zwar noch, aber ich liege gut im Plan. Knapp vor Gumpoldskirchen führt
der Weg wieder auf die Weinbergstraße und in einer 4er-Gruppe laufe ich in
den Ort. Scharf links über den Schrannenplatz - dort "lauert" ein Fotograf
der ein paar lustige Bilder von uns schießt wie ich später feststelle - und
dann gleich wieder rechts, wo mit der schmalen Mödlinger Straße der
Hauptanstieg der Strecke rauf Richtung Eichkogel beginnt. Die junge Dame
lasse ich nun endgültig hinter mir, vor mir läuft jetzt der 107er, leicht
erkennbar weil er die Nummer am Hintern trägt ;-) Er hat genau dasselbe Tempo
wie ich ... hmmm ... soll ich? ... aber dann müsste ich ziemlich an mein
Limit gehen und der ist eh nicht meine AK, nein, ich genieße es lieber, im
grünen Bereich die Steigung raufzulaufen und dabei den Ausblick runter in die
Ebene zu bewundern. Oben am Sattel beim Panoramarestaurant bin ich noch immer knapp hinter ihm aber nun geht es die Serpentinen steil hinunter und da muß ich knieschonend etwas zurückstecken. Mist, er zieht davon :-( Aber egal,
meine 8Km-Zeit ist irgendwas mit 34, das ist super! Selbst wenn ich ein wenig
bremse bin ich locker im Plan! Trotzdem nervt es mich zu merken, daß mir
einige Läufer auf der langen Bergabgeraden zur HTL näherkommen ... aber auf
Höhe der HTL wird es wieder flach, ich kann Gas geben und die Schritte hinter
mir werden wieder leiser und verstummen schließlich ganz. Ein Stück voraus
sind ein paar Läufer, der 107er ist auch dabei, pffft, die gehen sich wohl
nicht mehr aus ... oder? Einer von denen wird langsamer, fällt ein wenig
zurück ... vielleicht erwisch ich den noch! In der Badstraße, das Ziel ist
bereits in Sichtweite, schließe ich zu ihm auf. Als wir auf gleicher Höhe
sind scheint Martin (wir haben uns im Ziel noch ein wenig unterhalten :-)
aufzuschrecken und wird schneller, ich neben ihm auch. So geht das Spielchen
ein paar mal, bis er 50m vor dem Ziel den Turbo zündet und davonzischt daß
ich keine Chance habe mitzukommen. Pfffffttttt, genau das umgekehrte Spiel
wie vor einer Woche beim WWL! Und was lernt man daraus? 1. Wenn einer kurz
vor dem Ziel etwas langsamer läuft heißt das noch lange nicht, daß er am Ende
seiner Kräfte ist und 2. Vielleicht sollte ich mich nicht mit jemandem auf
einen Zielsprint einlassen, der 24 Jahre jünger ist ;-)
Aber als ich auf die Uhr schaue ist alles egal, da steht kein 44er, auch kein
43, nicht mal ein 42 - da steht 41:58!!! Wahnsinn, fast 3 Minuten schneller
als letztes Jahr, ich fass es nicht! In der Klassenwertung ergibt das den 2.
Platz, näher am 1. dran als am 3., jipppiiieeeeee! (Richtig vermutet, Badener
Meilenlauf, ich komme ;-)
Bis zum nächsten Mal,
LG Hans
P.S.: Weitere Info´s und Fotos gibt es auf http://www.weinstrassenlauf.at/
Ausschreibung zum Badener Meilenlauf:
http://www.trirunnersbaden.at/html/php/images/Meilenlauf_Ausschreibung.pdf
P.P.S.: Weil ich es im Text nicht untergebracht habe: Gratulation an die
Veranstalter, aus meiner Sicht war der Lauf ausgezeichnet organisiert, nur
die Fotos von der Siegerehrung vermisse ich ;-)


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.