Olympionike Felix Auböck aus Bad Vöslau zieht Bilanz
Der 20-Jährige hat heuer erstmals an einer Olympiade teilgenommen und wundert sich, warum er zwar international bekannt ist, jedoch nicht in seiner Heimat...
BEZIRKSBLÄTTER: Guten Morgen, Herr Auböck - Olympia ist für Sie schon vorbei. Wo sind Sie denn gerade?
Felix Auböck: Noch in Rio de Janeiro und am 22. August geht es dann nach Ann Arbor (Michigan) zum Studieren.
Haben Sie im Vöslauer Thermalbad das Schwimmen gelernt?
Ich denke ja, mit drei Jahren war ich eigentlich jeden Tag im Vöslauer Bad mit meiner Mama und meinem Bruder schwimmen, weil es mir halt so viel Spaß machte.
Wie ist aus dem Spaß olympischer Ernst geworden?
Mein ganzes Schwimmerleben, seitdem Markus Rogan 2004 in Athen so erfolgreich war, war ich ganz begeistert, und ich habe mir in den Kopf gesetzt auch eines Tages Österreich vertreten zu möchten bei den olympischen Spielen.
Man weiß, dass Schwimm-Trainings sehr sehr hart sind. Kamen Sie oft an Ihr Limit?
Ja die Trainings sind extrem hart und vor allem sehr lange, unter drei Stunden gibt es meistens nicht. Ich muss eigentlich sagen, dass ich jedes Training an meine körperliche Grenze komme. Ans Aufhören habe ich nie gedacht, da macht es mir viel zu viel Spaß. Der Schmerz im Training ist auch was Besonderes und Schönes und irgendwann ist es einfach Alltag und macht süchtig.
Wer hat Ihnen geholfen, wenn Sie mal ein Tief hatten?
Meine Familie, der ich dafür unendlich dankbar bin und meine Trainer in der Jugend Paul Nelsen und Walter Bär sowie mein jetzigen Trainer Lasse Frank.
Wie sind Sie mit Ihrem Abschneiden in Olympia 2016 zufrieden?
Für das, dass es meine ersten olympischen Spiele waren, ist es in Ordnung gewesen. Besonders glücklich bin ich über meinen neuen Österreich-Rekord über 200 Freistil, da habe ich das Halbfinale um nur fünf Hundertstel verpasst.
Wie ist Ihre Beziehung zur Heimat in Bad Vöslau? Jetzt leben Sie ja schon seit drei Jahren in Berlin und jetzt dann für vier Jahre zwecks Studium in Amerika...
ich bin in Bad Vöslau aufgewachsen und war in Gainfarn in der Volksschule. Meine Familie wohnt noch in Bad Vöslau sowie meine Großeltern in Baden. Für mich ist es immer was Besonderes, wenn ich zurück in meine Heimat komme und ein paar Tage genießen darf. Was ich allerdings komisch finde ist, dass mich zuhause so gut wie niemand kennt, obwohl ich unter den Top 20-Schwimmern der Welt bin. An anderen Orten, wo ich mich aufhalte, kennt man mich schon, obwohl ich dort nicht beheimatet bin. Das finde ich schade, denn der Sport sollte bei uns auch einfach einen wichtigeren Stellenwert in der Gesellschaft genießen.
Steckbrief
Geburtsdatum: 19. Dezember 1996
Grösse: 1,97 m
Verein: Wasserfreunde Spandau 04 e.V.
Trainer: Lasse Frank
Facebook: http://www.facebook.com/auboeckfelix/?fref=ts
Alle Fotos: Facebook/privat
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