Weinstraßenlauf 2013 und "Zweigeltlauf"

Weinblätter und Wein für die SiegerInnen - was sonst?
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  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

der Weinstraßenlauf von Pfaffstätten durch Gumpoldskirchen nach Mödling ist ja ein alter Bekannter von mir. Landschaftlich sehr schön durch die Weinberge, ab Gumpoldskirchen mit tollem Blick in´s Wiener Becken (wenn man noch Kraft zum Schauen hat ;-) ging es mir letztes Jahr mit 41:58 und dem 2. Platz in meiner Klasse sehr gut. Wie heuer üblich will ich wieder eine Minute schneller und einen Platz besser sein - das würde den Klassensieg bedeuten. Aber wenn einer der wirklich guten 50er am Start ist wie der Manfred beim Wienerwaldlauf, dann nützt mir eine Minute auch nichts, dann bleibt mir halt bestenfalls der zweite Platz ;-)
Als zusätzliches Training hab ich beschlossen, nach dem Rennen die Strecke von Mödling nach Baden den Anninger entlang über den Beethoven - Wanderweg zurückzulaufen. Und weil´s auf der Hand liegt laufe ich die 2Km von mir zu Hause bis zum Start als "Aufwärmrunde" natürlich auch gleich. Zum Start komme ich gerade noch rechtzeitig - kaum angekommen, geht es schon los. Na gut, dann kühle ich wenigstens nicht aus, mache sozusagen einen fliegenden Start.
Die Startschleife durch Pfaffstätten gehe ich mal gemütlicher an, Eile hab ich keine, ich kenn den Lauf ja gut. Gut in Form bin ich auch, also nur kein Stress ... 1Km und 4:15, naja ... jetzt geht es die Kurven die kleine Steigung zum Bühel hinauf - ein paar ziehen da vorne an der Spitze aber ordentlich flott weg! Ich hab noch immer keine Eile, trabe zügig den Bühel wieder hinunter. 2.Km in 4:25 ... "Hmmm, dir ist aber schon klar, daß du eine Km-Zeit von etwa 4:07 schaffen willst, gell?" Jaja, reg dich nicht auf, ich hab doch noch 8Km Zeit ... links geht es jetzt von der Hauptstraße weg in die Weinberge hinauf und ich sehe plötzlich Monika vor mir. Wau, die ist heute gut unterwegs, beim Wienerwaldlauf war die noch über 2:20 Minuten hinter mir! "Kann es sein, daß vielleicht du heute etwas lasch unterwegs bist?" Geh bitte, nerv nicht ... es geht doch eh schön dahin! Stimmt, schön ist es wirklich, tolles Laufwetter, nicht zu warm, der Duft der Weingärten in der Luft, mir geht es gut, so könnte ich ewig dahinlaufen, und Monika hab ich auch gerade überholt. "Das ist aber kein Marathon, das ist ein 10Km-Lauf oder hast das schon vergessen?" Neinein, ich werd einfach die letzten zwei Kilometer wo es bergab nach Mödling geht ordentlich Gas geben, dann wird´s schon.
Auf der Steigung nach Gumpoldskirchen setzt sich Ralf, der beim Wienerwaldlauf auch eine Minute hinter mir war, langsam von mir ab. Kümmert mich nicht, ich lauf weiter mein Genußtempo, schau hinunter in die Ebene, hinauf zum Anninger, das passt schon ... und Monika hält sich die ganze Zeit etwa 50m hinter mir. 7Km und 30 Minuten ... "Da bist vom geplanten 4:07er Schnitt weit weg, du musst die letzten 3Km mit einem 4er Schnitt laufen wenn´st wenigstens die Zeit vom letzten Jahr erreichen willst! Und es geht noch ein paar hundert Meter bergauf, also TU ENDLICH WAS!!!" Jaja ... bei 32:00 lauf ich über die Kuppe beim Panoramarestaurant "Haus an der Weinstraße" und hab noch etwas über 2 1/2Km vor mir. Also gut, jetzt geb ich doch mehr Gas, die Kurven runter nach Mödling geht´s sehr flott dahin, geht ja! Dann an der HTL vorbei, Km9 und 38:10 ... hmmm, ich muß den letzten Kilometer unter 3:50 laufen, aber nun geht es nicht mehr bergab, da heißt es sich anstrengen! Als ich in die Badstraße einbiege sehe ich geradeaus schon das Ziel. Es sind nur noch ein paar hundert Meter und die Uhr sagt 40:15. Na bitte, geschafft, unter 42:00 geht sich locker aus! Zwar werd ich nicht eine ganze Minute schneller sein als letztes Jahr, aber ein paar Sekunden reichen mir auch, hauptsache persönliche Bestzeit, so wie bei allen meinen Rennen heuer bisher. Die letzten 100m leg ich noch einen kleinen Sprint hin, so zum Spaß, überanstrengen muß ich mich ja nicht mehr, weder knapp vor noch hinter mir ist jemand ... und durch!
So, was steht auf der Uhr? 42:10! 42:10??? Wieso, das gibt´s doch garnicht, das kann doch nicht sein, wieso ... ???? Das hätte sich doch locker ausgehen müssen ... ??? Und jetzt bin ich 12 Sekunden langsamer als letztes Jahr? Wie blamabel, wie konnte das passieren? "Zu lasch und viel zu eingebildet, du Hirni, so ist das passiert!" :-(((
8 Sekunden nach mir geht Monika als beste Dame durch´s Ziel - gut für sie, schlecht für mich aber meine Anerkennung hat sie. Im Gegensatz zu mir ist sie deutlich schneller als beim Wienerwaldlauf gewesen.

Verärgert suche ich Trost am reichhaltigen Kuchenbuffet - das hilft ein wenig. Auch das Lob von Freunden und LaufkollegInnen für meine Zeit tut gut - die wissen ja nicht, daß da viel mehr drin war. Und als ich bei der Siegerehrung im gemütlichen Garten beim Heurigen Pferschy-Seper als alter Stammgast begrüßt werde und die Weinblatt-Medaille für den 2. Klassenrang hinter Ralf entgegennehme bin ich wieder guter Dinge.

Info´s, Ergebnisse und Fotos zum Lauf gibt es auf http://www.weinstrassenlauf.at/

Bis zum nächsten Mal,

LG Hans

... und damit wäre mein Bericht vom Weinstraßenlauf eigentlich beendet - wenn es da nicht noch einen längeren Nachtrag gäbe ;-)

Neben der Medaille bekomme ich für den 2. Platz auch noch eine Flasche Zweigelt - so weit, so erfreulich. Aber wie eingangs erwähnt möchte ich die Strecke zurück zu mir nach Baden, so ca. 12 - 13Km, über den Beethovenweg laufen, an und für sich kein Problem. Nur - an einen Rucksack hab ich natürlich nicht gedacht, also was tun mit der Flasche? Austrinken? Dann komm ich sicher nicht mehr heim sondern schlaf irgendwo im Wald bei den Wildschweinen ein ;-) Also tragen ... erst die Goldene Stiege rauf, beim Bockerl links ab den Wanderweg entlang zum Wasserreservoir. Die zahlreichen Spaziergänger blicken erstaunt bis amüsiert auf der Läufer mit der Weinflasche in der Hand - wobei die Flasche schwer und immer schwerer wird. Kaum zu glauben, die hat doch nichtmal ein Kilo aber sie stört beim Laufen ... linke Hand, rechte Hand, wieder zurück ... offensichtlich hab ich noch nicht die richtige Weinflaschentragetechnik. Die Hände fangen jetzt auch noch ein wenig zu schwitzen an, ich hab Angst daß mir der kostbare Saft runterfällt ... im beeindruckenden Hohlweg des Prießnitztales ändere ich die Tragetechnik. Nicht mit angewinkeltem Arm die Flasche immer mitschwingen lassen sondern am Flaschenhals nehmen und locker runterbaumeln lassen - so geht es viel besser, bis zum Ende des Tales haben wir uns schon richtig aneinander gewöhnt ;-) Und wenn ich bedenke, wie locker ich da jetzt rauflaufe, dann kann ich mich beim Rennen zuvor nicht wirklich sehr verausgabt haben.
Vorbei geht es am Richardhof, ich proste mit der Flasche in der Hand kurz zum Gasthof rüber und nach einem schönen Waldstück komme ich zum aufgelassenen Steinbruch Gumpoldskirchen. Von der Südbahnstrecke aus sieht man ja nur einen schmalen Einschnitt mit ein paar Felsen - vom Wanderweg hier wirkt das viel gewaltiger. Mit steilen, teilweise bewachsenen Felswände und Schutthalden sieht dieses Gelände wie eine Landschaft aus einem Karl-May-Film aus. Der Zweigelt hat sich inzwischen zu einem lieben Begleiter gemausert und dient mir geduldig als Foto-Model an allen möglichen und unmöglichen Orten ;-)
Weiter geht es durch den Wald, manchmal am Waldrand entlang mit herrlichem Blick runter in die Weingärten und das Wiener Becken. Beim Marterl nach der Veigl-Hütte treffe ich ein paar Wanderer, die sich selbstlos dazu bereit erklären, mein Zweigelt - Problem zu lösen, ich lehne aber dankend ab ;-)
Auf der Höhe von Pfaffstätten mach ich auf einer Lichtung Pause. Nach insgesamt gut 20Km sind meine Füße schon etwas heißgelaufen, ich lasse sie ein wenig ausrauchen. Und der Zweigelt (der übrigens eh ein Pfaffstättner ist) kühlt zusätzlich ;-) Weiter geht´s, runter ins Kleine Kiental, in die Einöde und dann wieder bergauf zum Rudolfshof. Nun noch durch den Kurpark Baden, ein paar erstaunte Blicke geerntet und rein in die Stadt - geschafft! Der Zweigelt und sein Träger sind wohlbehalten zu Hause angekommen :-)

P.S.: Die "Watschn" vom Weinstraßenlauf hat mir offensichtlich gut getan - beim BusinessRun im Prater war ich sehr motiviert und hab meine bisherige Bestzeit um über 40 Sekunden auf 15:30 verbessert. Jaja, manchmal geht´s halt nicht im Guten ;-)

Wo: Goldene Stiege, 2340 Mödling auf Karte anzeigen

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