Ehrenvoller Auftrag für Badener Tischlerei
52 Türen fürs Hohe Haus
BADEN. "Wir haben mit der Produktion der neuen Türelemente für das österreichische Parlament begonnen", freut sich Peter Schwarzott. Vorige Woche begannen die Arbeiten an einem sehr renommierten Auftrag - Schwarzott wird im Zuge der aktuell laufenden Parlaments-Sanierung 52 historische Parlamentstüren nachbauen.
Türen fast 6 Meter hoch
Die erste neue Türe wurde zur Bemusterung 1:1 in der Tischlerei in Baden aufgebaut. "Hier kann man sich der wahren Größe des Türelements bewusst werden. Immerhin reicht dieses fast bis zur Decke und dabei ist unsere Produktionshalle fast sechs Meter hoch", gibt sich auch der erfahrene Tischler beeindruckt.
Bei der ersten Bemusterung wurden Farben, Beschläge und Funktion der Türe festgelegt und mit der Originaltüre verglichen. Die neuen Türelemente müssen einerseits unverwechselbar den Originaltüren gleichen, da wacht der Denkmalschutz drüber. Andererseits müssen die neuen Türen dem heutigen Stand der Technik als Brandschutztüren, Fluchttüren und sind mit automatischen Drehtürantrieb und elektronischen Zugangskontrollen ausgestattet.
Notwendig wurden diese Arbeiten, weil klar war, dass die historischen Parlamentstüren modernen Anforderungen - wie z.B. Schallschutz, Drehtüren, Elektroantrieb etc. - nicht mehr entsprachen.
"Zudem waren die alten Türen auch abgeschlagen, zerkratzt. Und auch der Brandschutz ist natürlich ein Thema: Die alten Türen sind zum Beispiel aus einem Fichten-Massivholzkern mit Eiche Deckschicht. Das brennt normal wie Zunder. Die neuen Türen werden dagegen in Eiche massiv ausgeführt und teilweise extra einer Brandschutzprüfung unterzogen", erläutert Peter Schwarzott.
Penibler Denkmalschutz
Von den alten Türen werden nur einige Zierelemente wie Gesimse übernommen und restauriert. Ansonsten werden alle 52 Türen unter den strengen Augen des Denkmalschutzes neu gebaut.
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