"Alle Kunden fragen, wie es weitergeht!"
BADEN. "Es gab keinen Kunden, der uns nicht gefragt hätte, wie es weiter geht." Markus Sotny (18) aus Guntramsdorf arbeitet seit heuer in der Niedermeyer-Filiale am Badener Theaterplatz. Erst vor wenigen Tagen ist er vom Urlaub zurückgekommen - und da fand er in seinen Mails die Nachricht vom Konkurs seines Arbeitgebers.
Baden unumstritten
Von 17 niederösterreichischen Filialen sollten zehn geschlossen werden, wurde verkündigt. Angst hätte er aber keine gehabt, sagt Sotny. "Denn aufgrund unserer Umsätze war immer klar, dass wir in Baden zu den großen Filialen gehören, die nicht in Gefahr sind."
Bereits am 17. April findet am Handelsgericht Wien die erste Gläubigerversammlung statt, Forderungen können bis 23. Mai angemeldet werden. Mit Passiva von knapp 29 Millionen Euro ist die Niedermeyer-Pleite die bisher größte Insolvenz in Wien. Mit einem noch zu bewilligenden Sanierungsplan könnte ein Teil der Filialen gerettet werden.
Die Arbeit geht weiter
Abseits solcher Wirtschaftskatastrophen tut Markus Sotny weiterhin seine Arbeit. Mit einem freundlichen Lächeln wendet er sich einer neuen Kundin zu, die soeben die Filiale betritt. "Wie geht's denn mit euch weiter?", fragt auch sie besorgt. "Uns wird's weiter geben", beruhigt der junge Verkäufer und atmet dabei auch selbst innerlich auf.
Er wird, wie es aussieht, seinen Job behalten, ebenso wie die vier anderen Angestellten der Badener Filiale am Theaterplatz.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.