2023
Arbeiterkammer Baden hat mehr als 6,4 Millionen Euro erkämpft

Danja Wanner und Horst Pammer freuen sich über mehr als 4 Millionen Euro im Bezirk Baden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. | Foto: Preineder
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  • Danja Wanner und Horst Pammer freuen sich über mehr als 4 Millionen Euro im Bezirk Baden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
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156.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchten Hilfe der AK Niederösterreich, im Bezirk Baden haben sich 18.883 Menschen beraten lassen. Für die Mitglieder des Bezirks wurden insgesamt erreicht: 6,400.075 Euro.

BEZIRK BADEN. Die AK Niederösterreich erkämpfte 90,1 Millionen Euro für Betroffene. Vermehrt Hilfe gebraucht wurde nach Insolvenzen, Probleme auch bei Abfertigungen.

Seit die Bezirksgeschäftsstelle der Arbeiterkammer Baden in der Wassergasse liegt, kommen vermehrt Leute spontan herein, wenn sie Fragen haben, berichtet Geschäftsstellenleiterin Danja Wanner. Viele Fragen können gleich direkt beantwortet werden, wenn eine ausführliche Beratung notwendig ist, wird ein Termin vergeben.

Danja Wanner und Horst Pammer präsentieren die Bilanz für 2023. | Foto: Preineder
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Die kommende Wahl der Arbeiterkammer vom 10. bis 23. April 2024 ist in der Geschäftsstelle schon ein wichtiges Thema, ist doch viel vorzubereiten. Es werden die Wahlen in Betriebswahlsprengel organisiert, Wahlkommissionen aufgestellt. Für die Arbeitnehmer, in deren Betrieb es keine eigene Betriebswahl gibt, gibt es die Möglichkeit der Briefwahl oder der Wahl in der Bezirksstelle. Die Wahlkarten werden dafür verschickt und sind nach dem Kreuzerl einfach mit der Post zu schicken. Der Poststempel muss spätestens den 23. April aufweisen.

Baden: Kein Lohnzettel und 227 unbezahlte Überstunden

Mit Beginn des zweiten Dienstjahres ging eine Köchin in den Krankenstand. Unter Einhaltung der dreimonatigen Kündigungsfrist kündigte sie der Dienstgeber zum 30. September 2023, meldete sie jedoch nicht bei der Gesundheitskasse ab.

Nach erfolgter Niederschrift der Frau bei der Gesundheitskasse orteten die AK-Expert:innen in Baden eine Reihe an offenen Forderungen. Selbst aus dem ersten Dienstjahr waren noch zahlreiche Überstunden offen, darüber hinaus hat sie keine Lohnzettel erhalten.

„Zum einen führte die Köchin ordnungsgemäß immer Zeitaufzeichnungen, zum anderen hemmte das Fehlen der Lohnzettel den Verfall der Überstunden“,

sagt AK Bezirksstellenleiterin Mag. Danja Wanner. Insgesamt ging es um 227 Überstunden sowie um nicht bezahlte offene Urlaubstage zum Zeitpunkt der Kündigung. Von den Ausständen in Höhe von insgesamt 10.182 Euro brutto leistete der Dienstnehmer zunächst eine Akonto-Zahlung von 1.000 Euro. Auf Wunsch der Dienstnehmerin erwirkte die AK schließlich einen Vergleich mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der sich dazu verpflichtete, weitere 7.000 Euro brutto in vier Raten zu begleichen.

Bilanz 2023 – Bezirk Baden

Leistungen für unsere Mitglieder im Überblick

  • In der Bezirksstelle angedockt: 18.883
  • Konkrete Beratungen in Problemfällen: 8.109
  • Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 4,312.098 Euro
  • Davon Insolvenzvertretung: 3,605.604 Euro
  • Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 6,400.075 Euro

„Fast 19.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“,

sagt Bezirksstellenleiterin Mag. Danja Wanner.

„Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung“,

so Wanner. In mehr als 8.100 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Expertinnen und -Experten in konkreten Problemfällen. „Das vergangene Jahr hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Wanner Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Baden im Vorjahr mehr als 6,4 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert.

Danja Wanner, Bezirksstellenleiterin der Arbeiterkammer Baden. | Foto: Preineder
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Wie in ganz NÖ sind im Bezirk Baden die Insolvenzen gestiegen, den Firmen geht es insgesamt schlechter. Bisher gab es jedoch keine wirklich großen Insolvenzen im Bezirk. Auch hier sichert die Arbeiterkammer Geld aus dem Fonds.

156.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchten Hilfe der AK NÖ

Mehr als 156.000 Arbeitnehmer:innen haben im Vorjahr die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Problemen am Arbeitsplatz gesucht. Das zeigt eine Auswertung der arbeits- und sozialrechtlichen Beratungen der Kammer.

„Wir haben 90,1 Millionen Euro für die Betroffenen erkämpft“,

sagt der Vizepräsident der AK Niederösterreich, Horst Pammer.

Am häufigsten wandten sich Arbeitnehmer*innen an die AK, um ihren Lohn oder ihr Gehalt überprüfen zu lassen, gefolgt von Problemen beim Ende des Arbeitsverhältnisses oder Fragen zur Karenz. „Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Expert:innen schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften“, so Pammer.

Deutlich mehr Menschen als im Jahr 2022 brauchten im Vorjahr Hilfe, nachdem die Firma in die Insolvenz geschlittert war: „Landesweit haben wir 7.900 Arbeitnehmer:innen geholfen, ihre Ansprüche beim Insolvenzentgeltfonds anzumelden“, schildert Pammer. „Hier geht es um häufig komplizierte Berechnungen, die für die Betroffenen ohne externe Hilfe gar nicht bewältigbar wären.“ Probleme gab es immer wieder auch bei Abfertigungen: Einige Arbeitgeber zahlten sie entweder gar nicht oder berechneten sie falsch: „In einigen Fällen geht es hier um mehrere zehntausend Euro“, so der AK-Vizepräsident.

90,1 Millionen Euro für Betroffene erreicht

90,1 Millionen Euro an Zahlungen hat die AK Niederösterreich im Vorjahr insgesamt für die Betroffenen an Nachzahlungen erreicht, zeigt sich Pammer erfreut über die Leistung der AK Niederösterreich-Expert:innen.

Der Großteil waren Nachzahlungen ausstehender Löhne und Gehälter, nicht bezahlte Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen und Abfertigungen, die den Betroffenen zu Unrecht vorenthalten worden waren – und eben Pensionen oder Pflegegeldzahlungen.

„Ohne unsere Beratung und Rechtsvertretung wären die meisten Betroffenen nicht zu ihrem Geld gekommen“, fasst Vizepräsident Horst Pammer zusammen.

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