Es bleibt nix im Börsel

- AKNÖ-Präsident Hermann Haneder und Wirtschaftsexperte Jürgen Figerl: Einkommen sinken weiter.
- hochgeladen von Gabriela Stockmann
„Vor zehn, zwanzig Jahren hab’ ich schon so viel verdient wie heute“, sagt Max Mustermann. Und sein Eindruck täuscht ihn nicht. Wie die jüngste Einkommensanalyse der Arbeiterkammer Niederösterreich ergab, sind die Reallöhne weiter gesunken. Wann es das letzte Mal ein reales Einkommensplus gegeben hat, daran kann sich selbst AKNÖ-Präsident Hermann Haneder nicht erinnern. Und das, obwohl es über die Jahre stets ein reales Wirtschaftswachstum gegeben hat.
AKNÖ-Wirtschaftsexperte Jürgen Figerl: „Die Inflation von 3,3 Prozent frisst die Gehaltssteigerungen.“ Besonders betroffen davon sind die unteren Einkommensschichten, denn sie müssen für Wohnen, Essen und Kleidung verhältnismäßig mehr ausgeben als die besser Situierten. Und so geht die Spanne zwischen Arm und Reich weiter auf. Haneder: „Was glauben Sie, wie oft ich jetzt wieder lesen muss, dass sich Kinder vom Christkind warme Stiefel wünschen.“
Im Bezirk Baden beträgt das durchschnittliche Brutto-Medianeinkommen (die eine Hälfte hat mehr, die andere weniger – Anm. d. Red.) 1.875 Euro. Gegenüber 2010 gab es im Vorjahr reale Einkommensverluste von 2,2 Prozent. Die Sparquote sank von 11,4 Prozent im Jahr 2008 auf 7 Prozent 2011. Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Baden besonders stark auf: Die höchsten Einkommen sind 4,47 Mal höher als die niedrigsten – das ist die dritthöchste Quote in Niederösterreich.
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