Traiskirchen
Evergreen feiert 40 Jahre Erfolgsgeschichte mit Sprossen

- Ming Shin und Martin Chu feiern 40 Jahre Firmengeschichte.
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Familie Chu produziert seit 1985 Sprossen in Oeynhausen. 2003 wurde das Sortiment um Tofu nach taiwanesischer Rezeptur erweitert.
TRAISKIRCHEN. Vor 40 Jahren begann der ehemalige Betreiber eines Chinarestaurants Ming Shin Chu in Baden gemeinsam mit Freunden die Produktion von Sprossen. Auf diese Idee kam er: "Es gab keine frischen Sprossen in Österreich und so habe ich mit ein paar Freunden eine Produktionsstätte in Oeynhausen bei Baden gegründet. Anfangs haben wir nur Mungsprossen für unseren Eigenbedarf produziert", berichtet Ming Shin Chu. Bald haben sie auch Asia Restaurants beliefert.

- Tofu eignet sich viele unterschiedliche Rezepte, auch für Aufstriche.
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Familie Chu bezeichnet als ihre Mission: "Den gesunden, asiatischen Lifestyle nach Österreich zu bringen. Im Laufe unseres 40-jährigen Bestehens haben wir unsere Mission um folgende Werte ergänzt: biologische Produktion von Sprossen und Tofu sowie die Verarbeitung von Bio-Produkten mit Fokus auf Regionalität. Es ist uns ein großes Anliegen, unseren Beitrag für Umwelt und Gesellschaft zu leisten."
Anfangs waren Sprossen unbekannt
"Die größte Herausforderung war, dass Produkte wie frische Sprossen und später unsere Tofus einfach unbekannt waren und in der österreichischen Küche nicht verwendet wurden. Die Gäste in unserem Restaurant haben zu den Sprossen anfangs "Würmer" gesagt. Wir hatten da großen Aufklärungsbedarf. Erst später kam bei den Österreicherinnen und Österreichern an, dass Sprossen sehr gesund sind und wichtig für den Stoffwechsel und den gesamten Organismus", beschreibt Ming Shin Chu. Das Superfood Mungsprossen ist reich an Enzymen, Mineralstoffen und besonders gut verdaulich.

- Ming Shin und Martin Chu mit Martin Schwanda.
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Als um das Jahr 2000 die Erfolgsgeschichte der "Wok-Küche" begann, wurden die Sprossen bekannter. Heute gibt es Sprossen in jedem Supermarkt. Die Sprossen der Familie Chu wachsen in Niederösterreich aus Bio-Mungbohnen und haben nur kurze Anlieferungswege.
Martin und Ming Shin Chu klären einen bei uns üblichen Irrtum auf: Oft wird zu Mungsprossen (aus Mungbohnen) auch Sojasprossen gesagt. Sojasprossen bestehen allerdings aus Sojabohnen, sind härter, müssen gekocht werden und schmecken nussiger. Martin gibt den Tipp: Die Sprossen erst am Schluss in den Wok geben, so bleiben sie knackig und saftig.
Die Sprossenexperten empfehlen für die längere Haltbarkeit, die Sprossen nach dem Kauf in Wasser in einem geschlossenen Behälter im Kühlschrank aufzubewahren.
Der Siegeszug von Tofu
Martin Chu schwärmt: "Frischer, warmer Tofu erinnert mich an meine Kindheit an die Besuche bei meiner Familie in Taiwan. Dort holt man zum Frühstück duftig warmen Tofu aus der Garküche. Noch heute liebe ich es am Vormittag durch die Tofuproduktion zu gehen und eine Probe der warmen, soften Tofus zu verkosten."

- Martin Chu liebt Tofu.
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Als größte Herausforderung bei Tofu sieht er es; "dass Tofu nach wie vor als Fleischersatz gesehen wird und dass Konsumenten sich eine ähnliche Konsistenz erwarten. Asiatischer Tofu ist aber mit herkömmlichen österreichischen Tofus nicht vergleichbar. Asia Tofu ist weich und soft und wird in der asiatischen Küche gerne mit Fleisch oder Fisch kombiniert - als zusätzliche Eiweißquelle."
Er selbst kocht leidenschaftlich gerne und mischt dabei gerne österreichische Küche mit Tofu, wie vegetarische Tiroler G'röstl mit Räuchertofu und Sprossen oder vegane Krautfleckerl mit Räuchertofu-Würfeln für den würzigen Umami-Geschmack. Ihm ist auch wichtig, dass es seinen Kindern schmeckt.
Meilensteine von Evergreen
Seit 1998 sind die Evergreen-Sprossen bei österreichischen Handelsketten gelistet. 2002 wurde die Produktion erweitert und 2003 startete die Produktion von Tofu. 2008 wurde die Tofu-Produktion auf Bio umgestellt. Seit 2009 werden Handelsketten mit Tofu unter deren eigenen Handelseigenmarke beliefert. Seit 2014 gibt es die Tofus auch unter Evergreen zu kaufen. Die Tofus liegen dabei in einer Marinade oder Wasser - das hält ihn saftig. Seit 2020 entwickelt Martin Chu selbst Techniklösungen, um die Produktion zu verbessern.
2018 wurde auch die Sprossenproduktion auf Bio umgestellt und für Spar Veggie wurde der Seidentofu auf den Markt gebracht. Im Jubiläumsjahr erfolgt das Roll-out der neuen Verpackungsdesigns für die Evergreen Tofus und später auch die Sprossen. Aktuell werden 42 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

- Zum Verkosten: Tofu und Sprossen von der Flotte Lotte Kochwerkstatt zubereitet.
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Im Jahr werden für die Tofus 600 Tonnen Bio-Sojabohnen aus Österreich verarbeitet. Rund 85 Prozent der Mungbohnensprossen in österreichischen Supermärkten stammen von der Familie Chu, produziert in Oeynhausen.
Heute anders machen würde sie nur, dass sie von Anfang an viel größer bauen würden, da sie jetzt um den Erfolg ihrer Sprossen und Tofus wissen. Vater Ming Shin Chu kümmert sich vor allem um die Sprossenproduktion und Sohn Martin Chu um die Tofuproduktion und die Entwicklung von technischen Lösungen. Der Vater ist mutiger und möchte gleich alle Ideen ausprobieren, sein Sohn ist bedächtiger und überlegter.

- Tofu süß und pikant.
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Auf der Website www.evergreen.at können über 90 innovative Rezeptideen - in Kooperation mit der Flotte Lotte Kochwerkstatt - gefunden werden, von asiatisch bis österreichisch, pikant und süß, vegan, vegetarisch oder in Kombination mit Fleisch. Lisa Masin vom Kooperationspartner Jäger Tee, mit einer Filiale in Baden, empfiehlt zu einigen Rezepten die perfekte Teebegleitung. (In Kürze wird eine neue Website mit neuer Rezeptwelt veröffentlicht.)
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