Während Bauarbeiten an der Pottendorfer Linie:
Goldschatz bei Ebreichsdorf gefunden

Eine Siedlung aus der Spätbronzezeit wurde freigelegt. | Foto: ÖBB
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  • Eine Siedlung aus der Spätbronzezeit wurde freigelegt.
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  • hochgeladen von Gabriela Stockmann

EBREICHSDORF. Der zweigleisige Ausbau der rund 50 Kilometer langen Pottendorfer Linie zwischen Wien Meidling und Wiener Neustadt stellt eine wichtige Maßnahme zur Kapazitätserweiterung auf der Südstrecke dar. Er schafft die Voraussetzungen für ein besseres Angebot sowohl im Fernverkehr als auch im Nahverkehr für tausende Pendler:innen südlich von Wien. Bis Ende 2023 ist die durchgehende Zweigleisigkeit hergestellt.

Die Bautätigkeiten führen in Ebreichsdorf aber nicht nur in die Zukunft, sondern auch weit in die Vergangenheit. Während der Arbeiten ist man auf umfangreiche archäologische Funde gestoßen, die man in eine Zeit um ca. 1.000 vor Christi Geburt datiert.

Siedlung aus der Bronzezeit

In Ebreichsdorf konnte im Zuge des zweigleisigen Ausbaus der Pottendorfer Linie eine urgeschichtliche Siedlung in beinahe ihrer gesamten Ausdehnung freigelegt werden. Diese Ausgrabungen ermöglichen es, ein außergewöhnlich umfassendes Bild einer urnenfelderzeitlichen Siedlung (1.300 bis 800 v. Chr., späte Bronzezeit) zu erlangen. Diese für die damalige Zeit große Siedlung gehört auch zu den größten in Österreich bisher freigelegten.

Christoph Bazil, Präsident Bundesdenkmalamt:

„Ein 3.000 Jahre altes Dorf bekommt die archäologische Forschung so gut wie nie zur Gänze zu fassen. Die großartigen Ergebnisse in Ebreichsdorf sind Resultat des professionellen Zusammenspiels von Planung, ÖBB, Archäolog:innen und Bundesdenkmalamt. Bewahrung des kulturellen Erbes und Innovation sind keine Gegensätze.“

Entdeckung mit internationaler Bedeutung

Grabungen durch den archäologischen Dienstleister Novetus GmbH laufen seit dem Jahr 2019, dabei wurden 70.000 Quadratmeter Fläche untersucht und 5.000 Fundnummern vergeben. Die Funde – darunter sind Reste von Wohn-, Arbeits- und Speicherbauten – geben Einblicke auf die Lebensbedingungen und die Wohnverhältnisse der Menschen damals.

Christoph Bazil, Präsident Bundesdenkmalamt:

„Spektakulär war der Fund eines vor 3.000 Jahren verborgenen Schatzes. Das Bundesdenkmalamt hat die reich verzierte Goldschale, die Goldspiralen und Reste eines golddurchwirkten Textils aufgrund ihrer europaweiten Bedeutung sofort unter Schutz gestellt. Mit diesem Goldschatz geht die archäologische Grabung in Ebreichsdorf in die Geschichte ein. Die Großbaustelle wurde zu einem Hotspot der internationalen Forschung, in die auch Bundesmittel für den Denkmalschutz fließen.“

Carmen Jeitler-Cincelli, Abgeordnete zum Nationalrat:

„Der Ausbau der Schiene ist wichtig, um noch mehr Menschen zum Zug zu bringen und um einen schnellen Transport von Wirtschaftsgütern zu ermöglichen, damit die umweltfreundliche Bahn eine konkurrenzfähige Alternative zu den anderen Verkehrsmitteln wird. Projekte wie dieses haben neben dem Klimaschutz in vielerlei Hinsicht Benefits – und wenn dabei auch noch ein Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vergangenheit einer Stadt geleistet werden kann, dann kann man hier nur zu einem gelungenen Gesamtprojekt gratulieren.“

Wolfgang Kocevar, Bürgermeister Ebreichsdorf:

„Dass der Ausbau der Pottendorfer Linie eine Reihe an Verbesserungen für Ebreichsdorf bringt, haben wir gewusst. Dass die Arbeiten hier aber derart bemerkenswerte Entdeckungen ans Tageslicht fördern, war nicht zu erwarten, freut uns als Stadtgemeinde aber umso mehr. Wir sind natürlich sehr daran interessiert, zu erfahren, wie jene Menschen, die dieses Gebiet vor tausenden Jahren besiedelt haben, gelebt haben.”

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