Historisch und aktuell:
Nadelstiche retteten Schloss Gainfarn

Elisabeth Werkmann zeigt ein Foto mit ihren "Modellen" beim Fotoshooting im Vöslauer Schlosspark | Foto: Stockmann
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  • Elisabeth Werkmann zeigt ein Foto mit ihren "Modellen" beim Fotoshooting im Vöslauer Schlosspark
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In diesen Tagen ist viel von Schloss Gainfarn die Rede, wo die die neue Musikschule nach Renovierung und Erweiterung um 16 Millionen ihren Betrieb aufgenommen hat. "Hätte es nicht 1999 meine Ausstellung "Kunst und Nadelstich" im Schloss gegeben, gäbe es das Schloss vielleicht gar nicht mehr," erinnert sich die Vöslauerin Elisabeth Werkmann (82).

GAINFARN. Damals, 1999, befand sich das desolate Schloss Gainfarn im Besitz der Baufirma Kallinger. "Man hat gemunkelt, das Schloss hätte niedergerissen werden und einem Wohnbau Platz machen sollen", so Werkmann. Sie aber, erfahren im Renovieren alter Häuser, mietete von Kallinger einige Räume an, um hier ein halbes Jahr lang ihre Ausstellung historischer Textilien zu zeigen. Zu diesem Zweck richtete sie mit viel Aufwand die Räume "passabel" her und präsentierte ihre Sammlung historischer Stickkunst. "Es ist auch ein Stück Frauengeschichte, denn die Stickkunst war eine beliebte Freizeitbeschäftigung von adeligen Damen ebenso wie von Bäuerinnen, Nonnen und Bürgerinnen," erläutert Werkmann.

Die Werkmann-Blusen

Bekannt wurde sie für ihre "Werkmann-Blusen". Das sind Blusen, die nach Entwürfen von Elisabeth Werkmann aus historischer bestickter Aussteuer, etwa Bettzeug, produziert und nach Deutschland verkauft wurden. Auch diese waren damals in Schloss Gainfarn zu sehen und sind heute auf Schloss Strassburg im Gurktal ausgestellt.
Im Zuge der Aussstellung im Gainfarner Schloss wurden Gemeindeväter rund um den damaligen Bürgermeister Alfred Flammer auf die Räumlichkeiten aufmerksam und beschlossen, hier die expandierende Musikschule zu etablieren. Gelegenheit dazu ergab sich durch den Konkurs der Firma Kallinger. Die Gemeinde kaufte schließlich 2001 das Schloss aus der Konkursmasse zurück. Man ersparte sich dadurch einen notwendigen teuren Neubau für die Musikschule am Kammgarnareal.

Ausstellung zurück nach Bad Vöslau?

"Ich sehe mich als Mutter der heutigen Musikschule," ist Elisabeth Werkmann überzeugt. Ihre Idee, Teile ihrer historischen Textiliensammlung auch in in der einstigen Kammgarnstadt Bad Vöslau zu zeigen, ist bisher nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. "Ideal für einige Vitrinen wäre in Erinnerung an die damalige Ausstellung sicher das Schloss Gainfarn. Aber ich könnte mir auch eine Ausstellung in der historischen Marienvilla in der Florastraße vorstellen, die kürzlich den Besitzer wechselte," so Werkmann. "Immerhin sind viele meiner Schaustücke ursprünglich in der Kammgarn Bad Vöslau gefertigt worden. Und immerhin verdient die Region auch eine Würdigung und Darstellung der historischen Lebenswelt von Frauen, etwa in einem Museum."
Wer an der gesamten Ausstellung interessiert ist, kann diese vorab auf Schloss Strassburg besichtigen. Teile davon aber auch die gesamte Ausstellung könnte auch anderswo, optimal eben am Produktionsort Bad Vöslau, gezeigt werden.

Die Kosten von Sanierung und Erweiterung

Die Sanierung von Schloss Gainfarn erfolgte während der letzten eineinhalb Jahre (2022/2023) und wird rund 14 - 16 Millionen Euro kosten. Insgesamt sind 1,5 Millionen Euro an Landesförderungen in Aussicht gestellt. In der jüngsten Landtagssitzung wurden für 2024 zunächst einmal 150.000 Euro fix bewilligt. Mittlerweile hört man immer öfter Stimmen, dass man um die doch stolze Sanierungssumme auch noch den historischen Weinkeller, früher ein beliebter Veranstaltungssaal, integrieren hätte können sowie einen notwendigen Fluchtweg bauen. 

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