Nasen-Op's nicht nur durch Plastiker
Kongress im Helenental führte alle Fachdisziplinen der Schönheitschirurgie zusammen.
Wenig bekannt ist, dass Schönheitsoperationen in Österreich von 8 verschiedenen Fachdisziplinen und teilweise auch von dafür zugelassenen Allgemeinmedizinern gemacht werden dürfen. Das sieht das Ästhetische Operationsgesetz von 2013 so vor. Auf der Homepage der Österreichischen Ärztekammer (www.aerztekammer.at) kann jeder in einer Liste nachsehen, welcher Arzt für welche Operationen zugelassen ist. Ursprünglich entwickelte sich die Schönheitschirurgie aus dem kurativen und funktionellen Fachwissen der jeweiligen Fachdisziplinen, z.B. die Nasenkorrekturen aus der HNO-Heilkunde, die Augenlidkorrekturen aus der Augenheilkunde, die Fettabsaugung aus der Dermatologie, etc.. Die Fachdisziplin der plastischen und ästhetischen Chirurgie ist viel jünger. Sie darf am ganzen Körper operieren, die anderen Fachdisziplinen sind auf Ihren Fachbereich beschränkt.
Die Austrian Academy of Cosmetic Surgery and Aesthetic Medicine vereinigt Mitglieder aus allen Fachgebieten und fördert den interdisziplinären Erfahrungsaustausch. Sie führte ihren 15. Jahreskongress im Seminarhotel Krainerhütte von 17.-19.10. durch.
Das Hauptthema waren die Nasenkorrekturen. HNO-Ärzte, Kieferchirurgen, plastische Chirurgen und Hautärzte hielten Vorträge und beleuchteten unterschiedliche fachliche Aspekte. Erst die Kenntnis der Möglichkeiten der Nachbardisziplinen erlaubt eine optimale Beratung und Durchführung von Schönheitsoperationen, besonders wenn die Funktionen des Organs - hier vor allem die Atmung - aber auch die Proportionen des gesamten Gesichtes berücksichtigt werden müssen, erklärte der Präsident der Gesellschaft, HNO-Facharzt Dr. Robert Pavelka aus Baden, selbst ein Nasenspezialist.
Breiter Raum wurde der psychologischen Situation von Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren gewidmet, die nach dem Ästhetischen Op-gesetz vor Schönheitsoperationen psychologisch getestet und beraten werden müssen oder der Erkennung von Personen mit psychischen Störungen des Selbstbildes der Körperform, bei denen ein Teil oder der ganze Körper abgelehnt wird. Sie sollten eher psychologisch behandelt als operiert werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.