"Schönheit ist individuell"

BEZIRKSBLÄTTER: Gibt es eine Definition von Schönheit, die für Sie gültig ist?
DR. NATASCHA JANUSKOVECZ: Schönheit ist individuell! – Das ist nicht nur mein Leitsatz in der Ordination, die auch IMED Individuelle Medizin , heißt. Schönheit ist eine Art der Ausstrahlung, die aus einem ausgeglichenen entspannten Einklang mit sich selbst kommt. Jeder Mensch besitzt seine eigene natürliche Schönheit.

Figur, Gesicht, Styling, Ausstrahlung, Intelligenz oder Charakter – was ist das bestimmende Element an einem Menschen?
Selbstverständlich spielt der Charakter die wesentlichste Rolle im Leben, Eigenschaften wie Verläßlichkeit, Ehrlichkeit, Authentizität. Die Ausstrahlung ist das Ergebnis von „sich wohl fühlen in seiner Haut“ und ist daher auch mit Aussehen, Styling, Gesicht und Körper verflochten.

Finden Sie, wir leben in einer von Mode- und Model-Diktat bestimmten Zeit, die Ihrer Branche wirtschaftlich zugute kommt?
Grundsätzlich ja. Allerdings ist es nicht nur der Einfluss der Gesellschaft alleine, der die Frau/den Mann zum Konsum von Schönheitsmedizin bewegt. Eine wesentliche Rolle spielt die, Gott-sei dank-und dank der Entwicklung unserer Medizin und unseres Wohlstandes verlängerte Lebenserwartung. Somit haben wir das Bedürfnis, länger attraktiv zu bleiben. Wir haben auch das Bedürfnis länger beweglich und sportlich zu bleiben!

Helfen kosmetische Eingriffe, um die schwierige Thematik des Älter-Werdens zu lindern? Und finden Sie das notwendig in einer Zeit des Jugendkults?
Die Thematik des Älterwerdens ist nicht wirklich schwierig, solange man mit sich selbst im Einklang ist. Es gibt so viele Faktoren, die - z.B. neben Gesundheit - bedeutend sind, sich selbst in seiner Rolle des Lebens zu akzeptieren. Das ist nicht von kosmetischen Eingriffen abhängig. Ich bin auch der Meinung, und das vertrete ich auch meinen Patienten gegenüber, dass man in Ruhe älter werden DARF, Falten bekommen DARF. Den Jugenkult mit den künstlichen Gesichtern gibt es bei uns und auch in Deutschland nicht, das ist eher ein amerikanischer Wahn. Bei uns möchten die Frauen /Männer unauffällige Natürlichkeit. Dazu können kosmetische Eingriffe natürlich sehr viel beitragen.

Finden Sie persönlich es mühsam, dem eigenen Alterungs-Prozess trotzen zu müssen/zu wollen anstatt das Älter-Werden anzunehmen?
Nein, ich persönlich finde es nicht mühsam. Zum einen bin ich ein Vertreter der Prophylaxe und je früher man beginnt umso kleiner und unauffälliger die „Korrekturen“ um sein innerlich gefühltes Alter auch nach außen tragen zu können, und zum anderen macht das sich Wohlfühlen und Attraktiv-Sein Spaß!

Kommen zu Ihnen eher Menschen mit viel oder weniger Selbstbewusstsein?
Es kommen eher selbstwusste Menschen. Ich denke es liegt daran, dass die meisten Menschen, die das Bedürfnis entwickeln „etwas machen zu lassen“, „schöne“ Menschen waren und sind, und daher immer schon selbstbewusst waren. Das Altern trifft sie mehr, weil sie es auch als Verlust (des eigenen Schönseins) empfinden. Nicht-selbstbewusste Patienten kommen auch - aber beim ersten Mal meistens in Begleitung. Danach haben wir eine Vertrauensbasis aufgebaut und sie freuen sich auf den nächsten Besuch.

Wenn auch Männer kommen, haben diese andere thematische Schwerpunkte als Frauen?
Männer kommen deutlich weniger als Frauen, aber es werden langsam mehr- auch weil sie von ihren Frauen oft motiviert werden. Männer sind entschlossener als Frauen und wissen genau was sie wollen. Sehr viele kommen zu Ober-oder Unterlidkorrektur.

Die Methoden der Schönheits-Chirurgie werden immer ausgefeilter. Unbewegliche Botox-Mienen gehören ja eher der Vergangenheit an. Welche Korrekturen sind bei Ihnen am häufigsten nachgefragt? Bzw. kommen auch manchmal Menschen mit undefinierten Wünschen – z.b. ich will jünger aussehen -, die vorerst nur Beratung wollen?
Ältere Patientinnen kommen meistens erstmal zur Beratung um wieder frisch auszusehen. Es stört sie das müde Aussehen, Augenringe und eine klassische Aussage ist:„mir fällt das Gesicht runter“. Wir erarbeiten dann gemeinsam ein Konzept. Die häufigsten Eingriffe sind Lifting mit Hyaluronsäure und Ultherapy zur Hautstraffung.
Junge Patienten kommen meistens mit ganz konkreten Anliegen, wie kl.Fältchen um die Augen, zum BTX oder dem Wunsch nach Verbesserung der Hauttextur.

Glauben Sie, dass es immer noch Vorurteile bzw. eine gewisse Scheu gegenüber dem Gang zum Schönheitschirurgen gibt? Verstehen Sie diese Scheu?
Ich denke die Scheu ist schon deutlich reduziert. Alleine durch die Tatsche, dass man einen chirurgischen Eingriff durch eine nicht-invasive Therapie auf Jahre aufschieben oder auch ersetzen kann. Keine langen Ausfallszeiten entstehen. Eine gewisse Schwellenangst basiert sicherlich auf der fälschlichen Vorstellung, dass Schönheitsmediziner und -medizininerinnen abgehoben, distanziert oder gestresst sind. Angst gibt es vielleicht auch, weil man fürchtet der Eingriff wäre unleistbar. Was nicht der Fall ist – es gibt eine Reihe von Methoden, kleinere Interventionen mit großartiger Wirkung.
Die Medien verreißen natürlich auch gerne misslungene Korrekturen oder deutliche Überkorrekturen. Da kann ich nur sagen, das muss nicht sein, es geht auch sanft und unauffällig.

Wieviel Psychologin müssen Sie in Ihrem Beruf sein?
Sehr viel! Ganz wesentlich ist die Empathie dem Patienten gegenüber und das Aufbauen einer Vertrauensbasis. Dabei läuft sehr viel über Hintergrundgeschichten aus dem Leben der Patienten und ich kann von mir sagen, ich kann sehr gut zuhören und die Patienten im Gespräch unterstützen, ihnen manchmal einen anderen Blickwinkel zeigen und sie unterstützen, auch innerlich wieder entspannter zu sein und sich wohlzufühlen. Eine langjährige, sehr liebe Patientin kommt primär wegen des Gesprächs zu mir, bin ich mir sicher...man muss sich halt auch Zeit nehmen dafür!

Gibt es auch manchmal Korrektur-Wünsche, die Sie nicht erfüllen (können oder wollen) – z.B. bei ganz jungen Frauen oder sehr intime oder absurde Wünsche? (Beispiele?)
Nicht erfüllen können: Ja. z. B. eine sehr elastotische faltige Haut wieder glatt zu bügeln, oder einen ausgeprägten Hautüberschuss nicht-invasiv zu liften – deshalb ist das allerwichtigste im Erstgespräch Ehrlichkeit: Was ist machbar und was nicht? Und dazu das Erkennen der Erwartungshaltung der Patientin. Nicht erfüllen wollen: eher bei jungen Patienten, die wirklich schön sind – also auch vom ästhetischen Standpunkt her. Das muss ich dann erklären was „notwendig“ ist und was “nützlich“ ist, wie Anti-Aging Proceduren, PRP oder Skinbooster zum Beispiel.

Was ist für Sie das Befriedigendste an Ihrer Arbeit?
Wenn die gemeinsam erarbeiteten Vorstellungen umgesetzt sind, das Ergebnis sichtbar geworden ist und letztlich die Patientin Freude hat – und dann wieder kommt.

Hier geht's zumWordrap mit Dr. Natascha Januskovecz und zu weiteren Informationen über das Angebot in ihrer Ordination in der Wiener Straße 25 in Baden