PH Baden
Wissenschaftspreis für Medienpädagogin Karin Tengler

- Freude über Wissenschaftspreis: Die Vizerektorinnen der PH NÖ, Christine Schörg (l.) und Edda Polz (r.), freuen sich über die Prämierung der Medienpädagogin Karin Tengler.
- Foto: Klaus Ranger
- hochgeladen von Mirjam Preineder
Wissenschaftspreis für Karin Tengler aus Baden: Pädagogische Hochschule (PH)-NÖ-Medienpädagogin für Forschung zu Computational Thinking ausgezeichnet.
BADEN. Wie können Volksschulkinder informatische Kompetenzen entwickeln? Dieser Frage ist die Forscherin Karin Tengler vom Department Medienpädagogik der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ) nachgegangen. Vergangene Woche wurde sie dafür mit dem Wissenschaft Zukunft Preis 2023 ausgezeichnet, der vom Land Niederösterreich verliehen wird.
"Der Ausgangspunkt war die Frage, wie man Computational Thinking von Primarstufenschüler*innen fördern kann", erklärt Tengler die Motivation hinter ihrem Forschungsprojekt. Mit "Beebots" und "Ozobots" - Lernrobotern für Kinder, die diese intuitiv selbst programmieren können - hat die Medienpädagogin erforscht, wie Kinder in der Primarstufe problemlösendes Denken entwickeln können.
Spielerisch zu Programmiererfahrung
Als erfolgversprechend hat sich dabei die von Tengler im Rahmen ihrer Dissertation entwickelte Methode "tell, draw and code" herausgestellt. Dabei lesen die Kinder eine Geschichte oder denken sich selbst eine aus. Dann wird die Erzählung grafisch dargestellt, indem die einzelnen erzählerischen Bausteine auf einer Karte angeordnet werden. Aus der Geschichte wird so ein Weg, den die beweglichen Roboter abfahren können. Im letzten Schritt programmieren die Kinder die Roboter, so dass sie der richtigen Spur der Geschichte folgen. Dadurch lernen sie, wie man menschliches Denken so strukturiert, dass es in Form eines Codes auf eine Maschine übertragen werden kann.

- Lernroboter für Kinder: Einfach zu bedienende Lernroboter für Kinder stehen im Zentrum der Forschungsarbeit von Karin Tengler.
- Foto: Karin Tengler
- hochgeladen von Mirjam Preineder
Ihre Forschung hat Karin Tengler vor allem an der Praxisvolksschule der PH NÖ durchgeführt. "Die Kolleg*innen von der Praxisvolksschule in Baden waren sehr kooperativ und haben mich bei der praktischen Umsetzung meines Forschungsprojektes sehr unterstützt."
Die Forschungsergebnisse hat die Erziehungswissenschaftlerin in internationalen Journals und auf Tagungen präsentiert.
"Das ist ein sehr gefragtes Thema. In vielen Ländern ist Computational Thinking schon länger in den Lehrplänen verankert. Daher gibt es international gerade ein großes Interesse, wie solche Kompetenzen in Schulen vermittelt werden können", erzählt Tengler.
Erkenntnisse fließen in Ausbildung ein
Auch in Österreich legen die neuen Primarstufen-Lehrpläne einen Fokus auf informatische Bildung. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach Vorschlägen für die Unterrichtsgestaltung. In ihren Lehrveranstaltungen an der PH NÖ lässt die Medienpädagogin ihre Forschungserkenntnisse daher auch ganz bewusst einfließen. "Die Lehrer*innen sind ganz begeistert, wenn sie das Modell selbst ausprobieren", freut sich Tengler über die praktische Anwendbarkeit ihrer Forschungsergebnisse.
Mit ihrer innovativen Forschungsarbeit hat Karin Tengler auch die Jury des Wissenschaft Zukunft Preises überzeugt, die in ihrer Begründung hervorhebt, dass diese "nicht nur eine Bereicherung für die Wissenschaft, sondern auch für den Bildungsbereich in Volksschulen" darstelle.

- Innovative Forschung aus NÖ: Die Forscherin Karin Tengler (2. v.l.) wurde für ihre Dissertation zum Thema Computational Thinking ausgezeichnet.
- Foto: Klaus Ranger
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