Neue Ausstellung im Kunstverein

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BADEN. Am Freitag, dem 4. Mai, findet um 19 Uhr die Vernissage zur neuen Ausstellung im Kunstverein Baden (Beethovengasse 7) statt. Bettina Beranek zeigt Werke zum Thema "Bildstörung", Markus Hoffmann zu "Act of Noticing". Die Ausstellung von von 5. Mai bis 24. Juni zu sehen.

Bettina Beranek – Bildstörung

Die Arbeiten meiner Serie "Bildstörung" handeln vom Nachdenken über Bilder – gemalte Bilder und fotografierte Bilder.

Heutzutage sind fast alle Bilder digitalisiert. Der Mikrokosmos von digitalen Fotos besteht aus Pixeln. Wenn eine Bildstörung auftaucht, so zerstört diese unsere Illusion der Realität, sie macht uns die Tatsache bewusst, dass wir eigentlich nur bunte kleine Quadrate sehen.

Eine Bildstörung ist die Visualisierung, wie digitale Bilder produziert werden. Einerseits handelt es sich um "fehlerhafte" Bilder, die von einer Maschine erzeugt werden, andererseits geht von diesen eine gewisse ästhetische Faszination aus. Eine Ordnung wird unterbrochen und macht einer Unordnung Platz.

Im Dialog zwischen einem Gemälde und dem Betrachter kommt es auf das visuelle bzw. intellektuelle Wissen des Betrachters an. Sehen ist kulturell geprägt. Meine Großmutter könnte die geometrischen Formen meiner Gemälde der Serie "Bildstörung" nicht als digital identifizieren; unvorstellbar ist, was meine Ur-Ur-Großmutter, die in einer Welt ohne Fotografie aufwuchs, in meinen Gemälden gesehen hätte.

"Bildstörung" handelt von der Vergangenheit und der Zukunft, von analog und digital, von abstrakt und konkret. Dabei geht es um die Visualisierung des Denkens über Bilder genauso wie über die Dekonstruktion der Illusion von Raum.
Bettina Beranek

Markus Hoffmann – Act of Noticing

Der deutsche Künstler Markus Hoffman nützte seinen dreimonatigen AIR—ARTIST IN RESIDENCE Aufenthalt in Krems im Winter 2017/18, um seine Forschungen im Bereich der Radioaktivität und Atomenergie zu vertiefen. Einige in dieser Zeit entstandenen Arbeiten sind nun im Kunstverein Baden zu sehen. Der Künstler interessiert sich dafür, die unsichtbaren Spuren und (Aus-)Wirkungen von radioaktiver Strahlung sichtbar, ihre ästhetische Qualität spürbar zu machen.
Hoffmann bestrahlte zwei analoge Farbfotos, die bei einem Besuch im Atomkraftwerk Zwentendorf entstanden sind, mit radioaktiven Sandproben aus der nuklearen Sperrzone um Tschernobyl. Die durch Doppelbelichtung gebildeten weißen Flecken auf der Fotooberfläche sind Strahlenschatten des Sandes. Sie verleihen den Bildern eine gespenstische Note und lassen Brennstabwechselbecken und Kontrollraum, die nie in Betrieb genommen wurden, radioaktiv kontaminiert erscheinen.
Daneben zeigt Hoffmann zwei großformatige Fotos des Panzers von Feuerwanzen als Direktdruck auf Aluminium, das den Bildern ein werbeästhetisches Aussehen verleiht. Den Künstler fasziniert, dass sich bereits die Bestrahlung mit kleinsten Mengen radioaktivem Material auf das Muster des Schildes auswirken und dieser dadurch sein Aussehen verändert. Zudem lassen die Zeichnungen an Masken aus Afrika denken, jenem Kontinent, auf dem sich eine der größten Uranminen der Welt befindet.
Während seines Aufenthaltes in Krems besuchte Hoffmann auch die mineralogische und geologische Abteilung im Naturhistorischen Museum in Wien. Dabei erhielt er einen Einblick in ein Archiv mit Polaroids, die Schürfproben von radioaktivem Material zeigen. Hoffmann wählte einige davon aus, vergrößerte sie und überarbeitete diese teilweise mit Stiften. Damit reagiert er auf die bereits im Archiv vorgefundenen Vermerke und Markierungen auf den Fotografien. Die vom Künstler getroffene Auswahl lässt viele Assoziationen zu, so erinnert das auf einem Sockel liegende uranhaltige Fundstück an die Präsentationsform eines Kunstwerks oder die Radiographie (die Sichtbarmachung einer chemischen Komponente durch radioaktive Nuklide) von ebenfalls uranhaltigen Steinen aus Peru an Himmelsphänomene wie das Wetterleuchten.
Auch echte Gesteinsproben sind in der Ausstellung zu sehen. Hoffmann besuchte die kürzlich geschlossene Uranmine Rožná in Tschechien. Davon hat er einige sogenannte Säulenfragmente mitgebracht, Bruchstücke aus weißem Marmor mit darin eingeschlossenem Uranerz.
In Hoffmanns Arbeiten vermischen sich Forschung und Fiktion, das Präsentierte wird zur Grundlage individuell assoziierter Erzählungen eines jeden Besuchers.
Günther Oberhollenzer

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