Heftiger Applaus für Sunnyi Melles als Jahrhundertkünstlerin Sarah Bernhardt
BAD VÖSLAU. Unter sichtlichen Schmerzen zog Sunnyi Melles ihr Bein hinterher, als sie zu den Klängen der „Traviata”-Ouvertüre die Wasserbühne im „Schwimmenden Salon” betrat. „Das hat unser Publikum sehr beschäftigt, ob Sunnyi verletzt oder krank ist“, erzählt Festivalintendantin Angelika Hager, „aber Sarah Bernhardt trug nach einer Amputation ein Holzbein und Sunnyi ist eine Künstlerin, die ihre Figuren nicht nur darstellt, sondern lebt.” Die Textcollage „Sarah Bernhardt”, in der Hager die Memoiren der französischen Jahrhundertschauspielerin mit Zeitzeugen und Biografischem verschnitt, war wie maßgemacht für Sunnyi Melles, die zuletzt hymnische Kritiken für ihre kalte Millionärin in „Altes Geld” erntete: „Ich war, seitdem ich denken kann, ein glühender Fan von Sarah Bernhardt. Sie hat sich immer über alle Widerstände hinweg gesetzt und ihrer Kunst und Persönlichkeit vertraut. Deswegen hat mir diese Idee sofort gefallen. Besonders verbunden fühle ich mich Sarahs jüdischem Humor.”
Nach dem fulminanten Auftritt der Melles, die den Text pathosfrei, mit Anflügen von Ironie rezitierte, feierten Programmintendantin Kathrin Zechner, Burgstar Roland Koch (ein langjähriger Freund von Sunnyi Melles), Birgit Aichinger und Alfred Hudler (Vöslauer) bis lange nach Mitternacht in der „Kabane 21”.
Das weitere Programm des Salons:
5. August: Philipp Hochmair liest „Die Leiden des jungen Werther”, frei nach Johann Wolfgang von Goethe.
26. August: Maria Happel und Christoph Grissemann lesen Loriot.
Die Veranstaltungen finden bei jedem Wetter statt. Beginn ist immer um 19.30 Uhr.
Eintrittspreis pro Person: 22 Euro
Infos unter www.thermalbad-voeslau.at
Kartenbestellungen unter 02252/76 26 60 oder per Mail an schwimmender.salon@voeslauer.at
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