Haschgärtner wurde „Meier gemacht“
BEZIRK BADEN (probst). Um seine Drogenschulden bezahlen zu können, beschloss 20-jähriger, vorbestrafter Bosnier den Cannabisvorrat eines Selbsterzeugers im Bezirk Baden zu rauben. Drei "Freunde" halfen mit.
Ins Rollen brachte ein 18-jähriger St. Pöltner den Plan, nachdem er erfahren hatte, dass bei dem Opfer im Raum Baden Cannabis gebunkert war. Nach einigen Joints und etlichen Schnäpsen, die die Burschen am 21. Februar 2018 in der Wohnung des Bosniers konsumiert hatten, überredeten sie den einzigen Führerscheinbesitzer, sie zum Tatort zu chauffieren. „Wie die Jungfrau sei der völlig Unbescholtene zum Kind gekommen“, meinte Richter Markus Grünberger. Sein Verteidiger Alfred Schneider sprach auch von Druck seitens der "Freunde".
Maskiert mit Kapuze, T-Shirt und Schal klopften die Täter bei dem 49-Jährigen. Der Haupttäter verpasste ihm gleich beim Öffnen „drei Schläg in die Gosch´n“. „Geschockt von der Brutalität“ seines Komplizen, ergriff der 23-Jährige "Taxler" die Flucht, während der 18-Jährige St. Pöltner auch zuschlug und danach die Wohnung durchsuchte. Die ganze Zeit wurde das Opfer geschlagen, sein 10-jähriger Sohn rief um Hilfe beim Nachbarn. Die Täter rannten schließlich mit einer Cannabis-Box davon. Das Opfer landete mit Rippenbruch, Prellungen, Hämatomen und Abschürfungen im Krankenhaus.
„Waren Sie auch betrunken?“, wollte der Richter vom 18-Jährigen Mittäter wissen. „Ja, natürlich!“, meinte dieser wie selbstverständlich, außerdem habe er 2.000 Euro Drogenschulden gehabt, gab er als Motiv für die Tat an, die Verteidiger Martin Kaufmann als „hirnrissige Aktion“ bezeichnete.
Der Schöffensenat verurteilte die Angeklagten ihrer Beteiligung, ihrem Alter und ihrer Vorstrafen entsprechend. Zwei Jahre Haft, (16 Monate davon bedingt) für den Bosnier, 15 Monate (13 bedingt) für den 18-Jährigen. Andere Beteiligte erhielten Bewährungsstrafen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
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