So heilig ist der Bezirk Baden
Im Stift Heiligenkreuz befindet sich die bedeutendste Kreuzreliquie nördlich der Alpen. Aber auch alle anderen Kirchen beherbergen wertvolle Reliquien.
BEZIRK BADEN. "Das Holz ist braunrot, in Form eines Doppelkreuzes mit zwei Querbalken. Der Längsbalken, der aus fünf Einzelstücken besteht, ist 23,5 cm lang, 1,7 cm breit und 1 cm dick. Der obere Querbalken ist 6,2 cm, der untere 10,7 cm lang". Was hier in nüchternen Zahlen beschrieben wird, ist die bedeutendste Kreuzreliquie nördlich der Alpen - ein Stück vom Kreuz Jesu, aufgefunden von der heiligen Helena am 14. September 320 in Jerusalem. Diese Reliquie hat dem Ort Heiligenkreuz und seinem Stift den Namen gegeben. Jedes Jahr am 14. September wird hier auch das Fest der "Kreuzerhöhung" gefeiert. An diesem Tag können die Gläubigen einen vollkommenen Sündenablass gewinnen. Stolz verweist Pater Paul Chavanne kurz vor seinem Abflug als Olympiapfarrer zu den Paralympics in Südkorea auch darauf, dass im Stift Heiligenkreuz auch ein Stück der Dornenkrone aufbewahrt wird, eine Kostbarkeit und streng unter Verschluss.
Vinzenz-Verehrung in Klausen
Nur wenige Kilometer weiter ist Dechant Josef Kantusch stolz auf die Reliquien in der Klausen-Leopoldsdorfer Wallfahrtskirche: Eine Monstranz beinhaltet Knochensplitter des NÖ-Landesheiligen Leopold, der 1114 Klosterneuburg, 1133 das Zisterzienserstift Heiligenkreuz und in seinem Todesjahr 1136 Klein Mariazell gründete. Eine andere Monstranz beinhaltet einen Knochensplitter des Märtyrers Vinzenz von Saragossa. In den Zeiten der Christenverfolgung konnte auch die furchtbarste Pein den dunkeläugigen Spanier nicht dazu bewegen, seinen Glauben zu verleugnen. "Vinzenz wurde auch zum Schutzpatron unserer Holzarbeiter. Eines Tages soll ein Holzarbeiter in Klausen-Leopoldsdorf angesichts eines drohenden Unfalltodes den Heiligen Vinzenz angerufen haben, und siehe da - der Holzarbeiter wurde gerettet. Seither feiern wir den Vinzenzi-Tag immer rund um seinen Namenstag, den 22. Jänner. Da tragen wir die Monstranz bei einem Umzug durch den Ort", erzählt der Pfarrer. Eine Urkunde - untergebracht im Fuß der Monstranz - belegt, dass die Vinzenz-Reliquie am 3. Dezember 1798 nach Klausen-Leopoldsdorf gebracht wurde.
Viele Reliquien im Bezirk
Es gibt viele Reliquien im Bezirk: In Traiskirchen ist man beispielsweise stolz auf einen Knochensplitter des Heiligen Koloman, der vor dem Heiligen Leopold Landespatron von Niederösterreich war.
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