Was für ein "verrücktes" Wetterjahr
BEZIRK BADEN. Der heurige Sommer begann - wir erinnern uns noch gut - schon im April. So warm wie heuer im April und Mai war es in den letzten 200 Jahren praktisch nie. Auch der Juni war einer der zehntwärmsten Monate der Messgeschichte, meldet der Zentralmeteorologische Dienst der Hohen Warte. Und er war auch einer der blitzreichsten. Das Blitzortungssystem zeichnete in Österreich allein im Juni 71.000 Blitzeinschläge (Wolken-Erde) auf, die meisten in Ostösterreich.
Trotzdem: Freibäder-Flaute
Wer meint, dass die Freibäder über den frühen Sommer jubeln können, irrt. Carina Eichberger, Chefin im Vöslauer Thermalbad, spricht für viele Badbetreiber: "Der warme Frühling war überdurchschnittlich gut besucht. Nur gibt es im Frühling halt traditionell generell weniger Badegäste. Uns trifft vor allem der kühle Juli." Als weitere Gründe für den Rückgang der Gästezahlen in den Bädern nennt sie generell instabiles Wetter ("Die Gäste orientieren sich schon sehr an den Prognosen") und vor allem Schlechtwetter am Wochenende (wie auch erneut am vergangenen Wochenende). Manfred Barton vom Strandbad: "Ende Juni lagen wir fast 20.000 Besucher unter dem Vorjahresergebnis. Das liegt vor allem am instabilen Wetter. Aber wir hoffen, noch aufzuholen."
Winzer ernten früher
Auch an der Natur ging der sommerliche Frühling nicht spurlos vorüber. Ribisel, Marillen & Co waren im Schnitt eine Woche früher dran als in "normalen Jahren". Und der Wein? Winzer Anton Buchart aus Sooß: "Wir müssen heuer mit der Ernte schon Mitte August beginnen, 14 Tage früher als normal. Dafür erwarten wir Top-Qualität."
Weniger sensibel als die Natur reagierten die Menschen auf die Wetter-Turbulenzen: Das Rote Kreuz Baden meldet keine hitzebedingt gehäuften Einsätze.
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