Der Trend geht zur früheren Blüte
THERMENREGION. Kopfschütteln bei so manchen Spaziergängern in der Thermenregion. Kann das gut gehen? Um gut ein Monat zu früh mischen sich bereits blühende Bäume ins Landschaftsbild. "Marillen, Mandeln, Kirsche - das sind die Frühblüher beim Steinobst", erläutert Josef Rögner, Obstbau-Berater in der NÖ Landwirtschaftskammer. Und: "Ja, sie sind gut drei Wochen zu früh dran." Wenn es nun, wie im März üblich, doch einmal Minus 3 Grad bekommt, und so ein Baum gerade in Vollblüte steht - wie zum Beispiel ein Marillenbaum Anfang März an der Weinstraße, dann "war's das", sagt Rögner. Sprich: die Ernte wird ausfallen. Er ortet generell einen Trend zu immer früherem Blühen. Sorge macht ihm das einstweilen nur bedingt. Denn Erfahrungen vergangener Jahre zeigen, dass es selten zu Ernte-Totalausfällen kam. Auch früher geerntet wird selten, da die Witterung meistens "ausgleichend" auf die Entwicklung der Bäume wirkt. Die frühesten Marillen werden zum Beispiel Anfang Juni geerntet, die Hauptsorten in der zweiten Juli-Hälfte - unabhängig von der Blüte.
Weniger betroffen von der milden Witterung ist spätblühendes Steinobst wie Pfirsich oder Zwetschke und auch nicht Kernobst wie Birne und Apfel. Wobei: "In meiner 30-jährigen Karriere habe ich erstmals vor zwei Jahren erlebt, dass ein Apfelbaum bereits am 10. April zu blühen begann, normal ist für Apfelbäume der Zeitraum vom 15. bis 20. April. Der Trend geht eindeutig zur früheren Blüte." In der Thermenregion gibt es übrigens keine ausgeprägten Obstbaumkulturen, weil sich hier alles auf den Wein konzentriert. So findet man in der wetterbegünstigten Region vom Mandelbaum bis zum Apfelbaum "schlicht alles".
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