Auf den Spuren der Römer – Römermuseum in Altheim neu gestaltet

ALTHEIM. Rechtzeitig zur Ende April startenden Landesausstellung „Die Rückkehr der Legion" hat man sich auch im Innviertel auf die Spuren der Römer geheftet. Hotspots sind das neu gestaltete Römermuseum im „Ochzethaus" in Altheim, der mit informativen Rastplätzen aufgefrischte Römerradweg und die Ausgrabungen in der Altheimer Ortschaft Weirading.

Motor hinter den Aktivitäten ist der Tourismusverband s'Innviertel, der für die Auffrischung der römischen Spuren gemeinsam mit anderen Partnern ein Interreg-Projekt an Land ziehen konnte.

Anlässlich der Landesausstellung wurde das Konzept des Römermuseums überarbeitet und auf neue Beine gestellt. Mit wissenschaftlicher Begleitung des OÖ. Landesmuseums und der Uni Salzburg wurden die Ausstellungsräume neu gestaltet und für alle Altersgruppen attraktiv gemacht. Auch die Gemeinde Altheim und der Verein „Zeitspuren" haben maßgeblich zum Gelingen beigetragen.

Neue Tiere, neue Pflanzen

Der thematische Schwerpunkt liegt auf Ackerbau und Viehzucht zur Zeit der Römer. Die Römer brachten der Region neue Techniken, neue Pflanzensorten und neue Tierrassen.
Auch Leben und Alltag der Menschen zur Römerzeit werden im Museum behandelt. Wie wurde gekocht und gegessen, wie gespielt? Was haben die Römer der Region gebracht, was haben sie ihr hinterlassen? Wie lebte es sich in einem römischen Gutshof, einer so genannten „Villa Rustica“?

Das Museum zeigt ausschließlich Dinge, die in der Region gefunden wurden; „Terra Sigillata" etwa, eine Keramik, die bei Ausgrabungen in den Ortschaften Simetsberg, Wagham und Weirading zum Vorschein gekommen ist.

Das „Ochzethaus" wird aber auch – wie schon bisher – ein Erlebnismuseum bleiben: Im ersten Stock lädt eine gut gefüllte römische Garderobe zum Verkleiden ein, unter dem Dach gibt es verschiedene Spielstationen. „Am liebsten ist den Kindern, wenn sie in römische Gewänder schlüpfen können", weiß Rudolf Mitterbauer vom Verein „Zeitspuren", der das Römermuseum betreut.

Luxusbad in Weirading

Ein spannendes Feld für die Archäologie ist die Altheimer Ortschaft Weirading. Grabungen zeigen eine der größten römischen Gutshofanlagen in Oberösterreich. Allein das Bad war 350 Quadratmeter groß und über einen überdachten Gang mit dem Haupthaus verbunden. Die Überreste des Bades schlummern unter der Erde, gleich nebenan wurde der Grundriss vor einigen Jahren aber nachgebaut. Der Platz wird gerade aufgefrischt und mit Bänken, Tischen und Infotafeln bestückt. Auf diesen könnte bald noch mehr Wissenswertes stehen: Aktuell wird die Umgebung mittels neuester Technologie durchleuchtet. Vom „Röntgenblick" unter die Erde versprechen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse.

Die Überreste der „Villa Rustica" in Weirading sind in den Römerradweg eingebunden, der von Passau quer durch das Innviertel, das Salzkammergut und das Alpenvorland bis nach Enns führt. Auch der Radweg wurde um neue Attraktionen erweitert. So wurden die Infotafeln auf allen Rastplätzen erneuert und erzählen nun spannende Geschichten rund um die Römer.

Auch beim Römermuseum in Altheim hat man sich auf die Radfahrer eingestellt: In einem Anbau können sie unter Dach rasten. Werkzeug für allfällige kleinere Reparaturen ist vorhanden. Über ein Sichtfenster können sie jederzeit einen Blick ins Innere des Museums werfen – und zu den Öffnungszeiten wiederkommen.

Mehr Infos auf:
www.roemermuseum-altheim.at
www.roemerradweg.info

Fotos: s‘Innviertel, Römermuseum Altheim, OÖ Tourismus