"Mit allen Hochs und Tiefs"

Johann Prillhofer ist Heilpraktiker und Bürgermeister von Neukirchen an der Enknach. | Foto: Prillhofer
  • Johann Prillhofer ist Heilpraktiker und Bürgermeister von Neukirchen an der Enknach.
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NEUKIRCHEN. Er hat das Gymnasium in Braunau besucht und danach in Salzburg Biologie studiert. Nun ist Johann Prillhofer Heilpraktiker und außerdem Bürgermeister von Neukirchen an der Enknach.

BezirksRundschau: Warum haben sie die Heilpraktikerausbildung gemacht?
Johann Prillhofer: Weil es eine sinnvolle Alternative zur Schulmedizin darstellt, in gewisser Weise eine Mittelstellung zwischen der Esoterik und der Schulmedizin einnimmt. Ich sehe mich auch als Beratungsstelle, wobei es mir besonders wichtig ist, für den einzelnen Patienten genug Zeit zu haben. Außerdem kann ich durch das Biologiestudium einerseits, und die ausführliche Ausbildung zum Heilpraktiker andererseits, auf ein breites Wissen zurückgreifen.

Was genau machen Sie als Heilpraktiker, wie sieht Ihre Arbeit aus?
Am Beginn steht eine ausführliche Anamnese. Für dieses erste Gespräch nehme ich mir mindestens eine Stunde Zeit. Der Patient soll Zeit haben, seine Beschwerden genau zu schildern. Außerdem mach ich eine Blutdiagnose, zum Beispiel die Dunkelfeld-Blutdiagnostik, oder ich wende die Irisdiagnose, die aus der Erfahrungsmedizin stammt, an. Oft gibt es auch schon Befunde und Diagnosen, diese werden besprochen. Schließlich wird – gemeinsam mit dem Patienten – ein Therapiekonzept erstellt.

Was war Ihre Motivation Bürgermeister zu werden?
Ich bin seit Langem in der Gemeindepolitik tätig und habe die Erfahrung gemacht, dass man als Bürgermeister die meisten Informationen und die meisten Möglichkeiten hat. Die Aufstellung erfolgte aber eigentlich auf Wunsch der Bevölkerung.

Hat Ihr Beruf als Heilpraktiker Einfluss auf Ihre Arbeit als Bürgermeister?
Ja, ich denke schon. Zu manchen Themen hat man einen anderen Zugang. Auch geht man mit Menschen anders um, wenn man im therapeutischen Bereich geschult ist.
Generell überschneidet sich das manchmal. Ich stelle dann immer die Frage, ob ich jetzt als Bürgermeister oder als Heilpraktiker gebraucht werde.

Lässt sich Ihr Beruf mit dem Amt des Bürgermeisters vereinbaren?
Ja, die Termine werden aufeinander abgestimmt. Oft bin ich am Vormittag Heilpraktiker und nachmittags dann Bürgermeister. Aber geregelte Arbeitszeiten habe ich nicht.

In gewisser Weise ist das eine Doppelbelastung. Wie geht es Ihnen damit?
Den Beruf als Heilpraktiker sehe ich nicht als Belastung, insofern ist es keine Doppelbelastung. Hingegen kann der Beruf als Bürgermeister belastend sein, ich kann aber gut damit umgehen. Ich nehme es, wie es kommt – mit allen Hochs und Tiefs.

Was sagen die Gemeindebürger von Neukirchen dazu, dass Sie Heilpraktiker sind?
Genau weiß ich das nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es – menschlich gesehen – positiv bewertet wird.

Gibt es Zeiten, in denen Sie wirklich abschalten können?
Ich habe einen kleinen Sohn und kann abschalten, wenn ich Zeit mit meiner Familie verbringe. Grundsätzlich ist abschalten aber schwer möglich, weil ich als Bürgermeister im Ort integriert bin. Selbst während einem Spaziergang mit der Familie kann es sein, dass ich auf einmal wieder irgendwie im Amt bin. Trotzdem habe ich Hobbys und nehme mir Zeit für mich, damit es mir gut geht und ich mich erholen kann.

Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft vor? Wollen Sie weiterhin Heilpraktiker und Bürgermeister sein?
Als Heilpraktiker werde ich noch Jahre arbeiten. Das Amt des Bürgermeisters ist kein fixer Job, da entscheiden die Bürger. Ich bemühe mich jeden Tag, die Arbeit gut zu machen, auch, wenn man es trotzdem nie allen recht machen kann.

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