BODYBUILDER IM PORTRÄT
Körper – Kraft – Klischees

- Herbert Stummer - Bodybuilder aus Wagham im Porträt über Körper, Kraft und Klischees.
- Foto: BildReich / Manfred Reichinger
- hochgeladen von Christina Burgstaller
Herbert Stummer aus Wagham / Altheim ist erfolgreicher Bodybuilder. Der Familienvater erzählt aus seinem sportlichen Leben zwischen Körper, Kraft und Klischees.
WAGHAM / ALTHEIM (fech). Herbert Stummer ist mit seinen 44 Jahren im ‚besten Alter‘, wie man so schön sagt. Und er ist fit! Das alles begann als Jugendlicher mit dem Fußball spielen. Sport war und ist immer ein zentraler Punkt in seinem Leben. Und auch im Leben seiner Familie. Die zwei Töchter und seine Ehefrau Martina finden im Alltag die richtige Balance zwischen Sport und Familienleben. Das Eine schließt das Andere nicht aus, wenn alle die Begeisterung teilen.
Wie alles begann
„Angefangen hat alles in jungen Jahren mit dem Fußball. Ich war im Verein und das Kicken hat mir immer Spaß gemacht. Das ‚Wettkampf-Gefühl‘ hat mich immer schon gereizt“, erzählt der 44-jährige. „Der gemeinsame Erfolg sowieso – und das Zusammensetzen danach auch!“, verrät er mit einem Augenzwinkern. Herbert Stummer ist ein geselliger Mensch, der gerne unter Freunden ist und die Besuche beim Mostbauer in der Nähe mit seiner Familie genießt. Nach dem Fußball kam der Kraftsport. Im Kraftdreikampf ist Stummer Landes- und Staatsmeister sowie EM und WM-Teilnehmer.
Bodybuilding, Klischees und Hausverstand
Über den Kraftdreikampf ist er zu Bodybuilding Meisterschaften gekommen. Anfangs war er gar nicht so begeistert von dieser Idee, Bodybuilding zu machen. ‚Angestrichene Typen mit Ruderleiberl‘ mag er nämlich gar nicht – die sogenannten ‚Poser‘. „Das sind leider die Typen, die das Bodybuilding in ein abwertendes Licht rücken, das ist schade!“, bedauert er. Klischees à la Arnie Schwarzenegger kennt er zu gut. Doch bei Bodybuilding ist weit mehr dahinter, als nur ein paar Muskeln anzuspannen. Für einen Bodybuilding Bewerb bereitet sich Stummer über Wochen akkribisch vor: „Mit Hausverstand! Das ist mir persönlich ganz wichtig. Es soll praktisch und im ‚echten Leben‘ einzubinden sein.“, betont der zweifache Familienvater. Er hat seinen eigenen Essensplan, der übrigens in einer bestimmten Phase der Vorbereitung auch beinhaltet: ‚das zusammenessen, was die Mädls übrig lassen‘. Bei einem Wettkampf misst man sich mit rund 200 Teilnehmern. Sieben Posen werden trainiert und vor der Jury gezeigt. Nach diesem Pflichtprogramm folgt die Kür: jeder Teilnehmer studiert eigene Posen zu Musik ein. Dafür trainiert Stummer sechs Mal pro Woche – Pflicht und Kür, damit alles sitzt. „Wenn das Scheinwerferlicht beim Wettkampf an geht, hat das einen ganz besonderen Flair“, erinnert sich der Bodybuilder an diese Stimmung. Im Jahr 2019 wurde er Staatsmeister im Bodybuilding. „Mir wurde in der Bewertung danach gesagt, dass man den trainierten und somit definierteren Körper gut gefunden hat. Durch das vorangegangene schwere Kraftdreikampf- Training definiert sich die Muskelmasse anders, als wenn ich nur Bodybuilding machen würde!“, erklärt er weiter.
Fitness für Jedermann
Das Trainieren ist für ihn nicht nur Vorbereitung auf einen Wettkampf, sondern ein fester Bestandteil in seinem Leben. In seinem „Brotberuf“ ist der Bodybuilder im benachbarten Bayern als technischer Sachbearbeiter tätig. Einen großen Teil seiner Freizeit verbringt er im „Nebengebäude“ seines Wohnhauses: dort befindet sich das zweistöckige Fitnessstudio des Athletikclub Wagham, das sein Vater und er gegründet haben und dem er als Obmann vorsteht. Rund 100 Mitglieder genießen eine familiär geführte Atmosphäre. Der eigene Eingang mit Chip-Zugang steht für die Mitglieder fast rund um die Uhr zur Verfügung. „Wir sind alle per Du im Studio. So ein ‚Schicki-Micki-Studio‘ wollen wir nicht sein, bei uns ist es wichtig, dass man gute Trainingsbedingungen hat und sich wohlfühlt.“, ergänzt Ehefrau Martina, die sich um die gesamte organisatorische Abwicklung des Studios und der Mitglieder kümmert. „Zu unseren Mitgliedern zählen Jung und Alt, das freut uns!“, ergänzt Stummer weiter. Von Jugendlichen bis zu den Pensionisten sind alle willkommen. Gerade die „ältere Generation“ schätzt das Studio nach Reha-Aufenthalten, um fit zu bleiben. Stummer selbst ist geprüfter Lehrwart, macht selbst die Trainingseinführungen beim ersten Besuch im Studio und erstellt sogar auf Wunsch Ernährungspläne für seine Mitglieder. Momentan ist das Studio aufgrund der Covid-Verordnungen noch geschlossen. Sobald wieder geöffnet werden darf, freut sich Familie Stummer auf ihre Mitglieder des AC Wagham und jene, die es noch werden wollen.



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