Sommerhitze – so lässt sie sich ertragen
Flirrende Hitze mit Temperaturen um die 30-Grad-Marke bringen viele zum Stöhnen und Schwitzen. Was gegen starke Hitzebelastung getan und wie einer möglichen Hitzeerschöpfung vorgebeugt werden kann, weiß Internist Volker Danner vom LKH Schärding.
BEZIRK. Bei 30 Grad im Schatten und stickiger Luft heißt es auch für den besten Organismus manchmal durchschnaufen und eine Pause einlegen. "Hohe Außentemperaturen, wenig Luftbewegung und zusätzliche körperliche Aktivität bedeuten für den Körper eine große Belastung, insbesondere auch der rasche Temperaturwechsel. Erst nach etwa sieben Tagen tritt eine gewisse Anpassung ein", weiß Volker Danner, Internist am Landeskrankenhaus Schärding. Die Regulation der Körpertemperatur unterliegt einem komplexen Mechanismus mit dem Zeil, die Kerntemperatur konstant zu halten. Versagen diese Regulationsmechanismen droht ein Hitzeschlag und die Körpertemperatur steigt weiter an.
Im menschlichen Körper wird die Temperatur-Regulation über zwei Wege aufrecht erhalten: Um vermehrt Wärme abgeben zu können, kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Blutdruckabfall, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Pulsanstieg sind die Folge. Die zweite Möglichkeit liegt im vermehrten Schwitzen. "Über die Haut als größtes Organ können an Hitzetagen mehrere Liter Wasser abgegeben werden. Damit gehen auch wichtige Mineralien und Spurenelemente verloren. Das Blutvolumen nimmt ab, was ebenfalls zu einem Blutdruckabfall führt", erklärt Danner.
Besonders Kleinkinder, ältere Menschen und Herz-Kreislaufkranke leiden unter den heißen Temperaturen. Bei ihnen können sich die klinischen Zeichen einer Hitzebelastung in Form von Erschöpfung, Muskelkrämpfen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit bis zur Apathie, Kollapsneigung sowie mitunter Gereiztheit und Agressivität besonders rasch äußern.
Tipps bei der Affenhitze
Um eine Hitzeerschöpfung zu vermeiden, rät der Experte viel zu trinken: "Am besten Wasser, Früchtetee oder Mineralgetränke. Vermeiden Sie Kaffee, schwarzen Tee und Alkohol." Die Getränke sollten auch nicht eiskalt sein, da sonst die körpereigene Wärmeproduktion angeregt wird. Anstrengende Arbeit sollte in die frühen Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Zur Stärkung empfiehlt Danner leichte Kost: "Am besten Obst und Gemüse, da der Energieaufwand für deren Verdauung wesentlich geringer ist als beispielsweise für Fleischprodukte." Innenräume sollten morgens und abends gelüftet, tagsüber jedoch abgedunkelt werden. Erfrischung bietet auch ein kühles Bad für Unterarme und Füße. "Auch der Bedarf an Blutdruck senkenden oder entwässernden Medikamenten kann sich verringern – reduzieren Sie diese jedoch nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt", betont Danner.
Erste Hilfe bei Schwächeanfall
Ist bereits ein Schwächeanfall aufgetreten, sollte die betroffene Person in den Schatten gelegt und die Beine hochgelagert werden. Mit kühlen Tüchern um Waden und Stirn kann Linderung verschafft werden, geben Sie der Person jedoch nur zu trinken, wenn diese auch bei Bewusstsein ist. Tritt nach kurzer Zeit keine Besserung ein, sollte ein Arzt gerufen werden.
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