70 Jahre nach Kriegsende: Sohn kehrt an Sterbeort des Vaters zurück

Nachdenklich und in Gedanken versunken steht David Barry auf der Innbrücke. Gleich wird er einen Blumenstrauß in den Inn werfen, der an den Tod seines Vaters erinnern soll. Sein Vater ertrank am 5. Mai 1945 bei der Überquerung des hochwasserführenden Inns.
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  • Nachdenklich und in Gedanken versunken steht David Barry auf der Innbrücke. Gleich wird er einen Blumenstrauß in den Inn werfen, der an den Tod seines Vaters erinnern soll. Sein Vater ertrank am 5. Mai 1945 bei der Überquerung des hochwasserführenden Inns.
  • hochgeladen von Pressefoto: PmG

BRAUNAU. Man sah es dem 73-jährigen David Barry aus Marblehead (Massachusetts) an, wie sehr er mit der Geschichte zu kämpfen hatte. Bei der Pressekonferenz des Stadtvereins am Freitagvormittag ging es um den Tod des amerikanischen Soldaten Corporal Clifford Barry, der bei der Überquerung des reißendes Flusses am 5. Mai 1945, also zwei Tage vor Kriegsende, im Inn ertrank.

Aufgrund der Schneeschmelze in den Bergen war der Inn unberechenbar geworden und führte beim Einmarsch der Amerikaner in Braunau vor 70 Jahren Hochwasser.
Angespannt verfolgte nun sein Sohn David Barry die Ausführungen von Florian Kotanko, der in mühevoller und akribischer Kleinarbeit dem Schicksal seines Vaters in den amerikanischen Archiven auf den Grund gegangen war. Am Anfang stand ein Zufall, der die Geschichte ins Rollen gebracht hatte. In den Aufzeichnungen des Familienbuches Doppler fand sich zum ersten Mal ein Hinweis über den Tod eines amerikanischen Soldaten. Nun war das Interesse geweckt und die Recherchen konnten beginnen.

Nachdem viele amerikanische Kriegsarchive durchforstet wurden, stieß man am Ende auch auf das "245th Engineer Combat Battalion", in dem Clifford Barry diente. Jetzt endlich hatte Kotanko konkrete Hinweise und konnte der Spur nachgehen. Über die Gemeinde in Marblehead (Massachusetts) wurde zunächst Kontakt aufgenommen, um nach Hinterbliebenen zu suchen. Höchst erfreut stellte man fest, dass der heute 73-jährige Sohn noch in dem Ort lebt. Schriftlich wurde die Verbindung hergestellt und Anfang Jänner erfolgte über den Stadtverein eine Einladung für das Ehepaar Barry.

Bürgermeister Johannes Waidbacher erinnerte an die Frauen und Männer, die bei der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ihr Leben ließen.
Erfreut über den Besuch des Ehepaares zeigte sich auch Obmann Helmut Bogner vom Kameradschaftsbund Friedensakademie Braunau:"Es ist ein gutes Zeichen, das die Stadt Braunau mit dem Besuch gesetzt hat."

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