Anrainerprotest
Bei Präsentation von KTM-Wohnbauprojekt gingen die Wogen hoch

- Stefan Pierer, KTM-Boss und Projektbetreiber
- hochgeladen von Barbara Ebner
MUNDERFING (ebba). Auf den ehemaligen Kletzl-Gründen zwischen Althöllersberg und Höllersberg sollen Wohnungen entstehen, in erster Linie für Mitarbeiter der Firma KTM – die BezirksRundschau berichtete.
Nachdem anfangs noch von 246 Wohnungen die Rede war und die Anrainer sogleich protestierten, wurde ein Ortsbildbeirat beigezogen. Dieser arbeitete Änderungswünsche aus. Insbesondere die Bebauungsdichte wurde damals beeinsprucht. Am 26. Februar wurde nun das abgeänderte Projekt offiziell in Munderfing vorgestellt.
KTM-Chef und Projektbetreiber Stefan Pierer stellte sich im Anschluss selbst den Fragen der Anrainer. Gemeinsam mit Architekt Peter Wimmesberger, Raumplaner Mario Haider, Geotechniker Alexander Tauchmann, Projektbegleiter Christoph Isopp und Bürgermeister Martin Voggenberger.
Die Anrainer hatten auch viele Fragen. Etwa zur Höhe der Mehrparteienhäuser und wie sich der Bau auf das Grundwasser und die Verkehrssituation auswirken werde. Laut den Vortragenden werden es zweistöckige Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoß. Die Fristhöhe der Häuser soll 12,5 Meter betragen. Auf das Grundwasser soll sich der Bau nicht auswirken. Erschlossen werde das Wohngebiet über eine eigene Zufahrtsstraße mit Einfahrten in die Tiefgarage. Das Projekt soll außerdem in Etappen gebaut werden.
Projekt „abgespeckt“
Von ursprünglich 26 Wohnbauten mit insgesamt 246 Wohnungen habe man das Projekt nun runter reduziert auf 16 Gebäude mit maximal 180 Wohnungen. „Zudem werden zwölf Meter Abstand zu den Grundgrenzen der Anrainer eingehalten, was offen gestanden einzigartig ist“, erklärt Bürgermeister Voggenberger. Laut Pierer erzeugt der Wohnbau auch keinen Schattenwurf auf die Häuser der Bewohner von Althöllersberg und Höllersberg. Dies versuchte er den Anwesenden anhand von Skizzen zu verdeutlichen. „Diese Beschattungsstudie war offen gesagt ein Witz. Und im Endeffekt gab es keine wirklichen Neuerungen“, meint Ursula Timson, betroffene Anrainerin. Sie und weitere Anrainer verstehen nicht, warum das Projekt zwischen ihre Siedlungen eingepfercht werden muss, „und warum man nicht lieber auf der anderen Straßenseite in Schalchen baut.“
Bau in Etappen
Die Einleitung der noch erforderlichen Umwidmung steht auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung in Munderfing. 20 Prozent der Wohnungen können von der Gemeinde vergeben werden, der Rest ist für die KTM-Mitarbeiter. Das Projekt wird in Etappen realisiert. Laut Pierer sollen etwa 60 Wohnungen in der ersten Bauphase entstehen, die zwei Jahre dauern soll.
Fotos: Gemeinde Munderfing



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