Rohrbach und Braunau
Bezirksbauernkammern werden vorerst nicht geschlossen
Die Auflösung der Bezirksbauernkammern Braunau und Rohrbach als eine angedachte Maßnahme zur Sanierung der ins Minus geratenen Landwirtschaftskammer Oberösterreich wurde vorübergehend abgewehrt.
BEZIRK BRAUNAU. Der Rohrbacher Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer bestätigte kürzlich in einem Gespräch mit der BezirksRundSchau, dass die Landwirtschaftskammer Oberösterreich angedacht hatte, die Bezirkskammer-Stellen in Braunau und Rohrbach aufzulösen oder gar zu schließen: „Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich ist ins Minus geraten und muss dies langfristig ausgleichen. Dazu wurde ein drei-Punkteplan erarbeitet, der auch die Schließungen der Landwirtschaftskammern in Rohrbach und Braunau beinhalteten würde.“ Laut Mairhofer wurde die angedachte Schließung vorübergehend abgewehrt. Dies laut Mairhofer auch mit Unterstützung von Agrar- Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
Tiefnig: "Haben uns vorübergehend durchgesetzt"
Braunaus Bauernbund-Obmann Ferdinand Tiefnig bestätigte auf Anfrage die Gerüchte ebenso, verwies aber auf eine Besprechung, nach der man mehr wisse: "Das ist richtig, dass es kurz vor der Schließung stand, wir haben uns aber vorübergehend durchgesetzt. Nach der Besprechung werden wir mehr wissen."
Update: "Schließung letzter Schritt"
Obmann Ferdinand Tiefnig berichtete von der Besprechung, die seiner Meinung nach mit einem zufriedenstellenden Ergebnis endete: "Es wird ein breiter Prozess zum Kostenausgleich gestartet, der auch extern begleitet wird. Dieser Prozess beinhaltet zwar auch eine Schließung der Kammern Braunau und Rohrbach, aber nur als allerletztes Mittel." Man müsse sich auch jetzt in jeder Geschäftsstelle Gedanken machen, wie man Kosten einspart und Einnahmen generieren kann. Die Schließung der Kammern Braunau und Rohrbach stand deshalb im Raum, da diese noch eigenständig sind. Viele andere in Oberösterreich wurden bereits zusammengelegt. Tiefnig vergleicht das System der örtlichen Bauernkammern mit dem Bankensystem:
"Wie viele gehen heute noch zum Schalter? Die Lohnerhöhungen – die sich die Leute auch verdienen – und die Energiekosten machen die Sache auch nicht gerade einfacher."
Landwirtschaftskammer äußert sich
"Die Landwirtschaftskammer stellt fest, dass der aktuelle Kammerhaushalt 2023 weder ins Minus geraten ist, noch ein vorhandenes Defizit aufweist. Bei den Einnahmen aus der Kammerumlage der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe gibt es für 2024 keine automatische Dynamisierung", so die Landwirtschaftskammer in einer schriftlichen Stellungnahme. Vielmehr gehe das gesamte Umlagevolumen aufgrund erfolgter Einheitswertsenkungen um durchschnittlich fünf Prozent zurück. Gleichzeitig steigen die Personalkosten im kommenden Jahr aufgrund des Gehaltsabschlusses im öffentlichen Dienst deutlich an.
"Vor diesem Hintergrund sind im Zuge der Budgeterstellung 2024 entsprechende Maßnahmen zu setzen, um weiterhin ein ausgeglichenes wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen. Aufgrund der noch ausständigen Entscheidungen der zuständigen LK-Organe kann zu konkreten Einsparungsmaßnahmen noch keine Information gegeben werden."
Zum ursprünglichen Beitrag im Bezirk Rohrbach, indem auch die Rede von der Bauernkammer Braunau ist:
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