"Die beste Bildung findet man auf Reisen"

Nachdem der HLW Braunau die Bildung ihrer Schülerinnen und Schüler ein größtes Anliegen ist, werden auch alljährlich diverseste Reisen unternommen, damit auch diese zu einem reflektierten Verhältnis der Schülerinnen und Schüler zu sich und der Welt beitragen.
In den noch existierenden Ausbildungsschwerpunkten „Humanmanagement“ und „Internationale Kommunikation in der Wirtschaft“ wird auch auf die Reise gesetzt, die das Ihre zur Vertiefung der Kompetenzen in diesen Bereichen beitragen soll.
Daher machten sich die fünften Jahrgänge schon bald nach Beginn des Schuljahres in unterschiedliche Destinationen auf, um bereits erworbene Kenntnisse auf ihrer Reise zu erweitern und zu verinnerlichen.
Die Klassen mit dem Vertiefungbereich „Humanmanagement“ unternahmen eine dreitägige Thermenreise in die Süd-Steiermark, wo die Besichtigung der Riegersburg und der Stadt Fürstenfeld auf dem Programm stand, aber vor allem die zahlreichen Thermen der Region. In Bad Waltersdorf wurde ihnen eine höchst instruktive Betriebsführung geboten, in Bad Gleichenberg der Besuch der Fachhochschule für gesundheitliche Berufe.
Die Berghofer Mühle in Fehring lud zu einer Verkostung der für diese Region so typischen Kürbiskerne ein, in Bad Loipersdorf schließlich durften die Schülerinnen und Schüler nach einer eindrucksvollen Präsentation der Therme schließlich ausgiebig alle Wellnessangebote nützen. Auch der Besuch einer Buschenschank mit einer zünftigen steirischen Jause und einem obligaten Glaserl Sturm durfte nicht fehlen.
Den Abschluss dieser dreitägigen Exkursion bildete die Besichtigung der Schokoladenmanufaktur Zotter, in der ausgiebig verkostet und genascht wurde. In Summa ein ereignis- und lehrreiches Angebot.
Die Schülerinnen und Schüler mit Italienisch als zweiter Fremdsprache zog es nach dem Süden, in die unvergleichliche Toskana. Welch ein Einstieg in das Maturajahr! Eine letzte gemeinsame Fahrt durch einen Landstrich, der geprägt ist von schönen Städten, geschichtsträchtigen Orten und einer einzigartigen Landschaft! Zahlreiche Kunstschätze verschiedener Epochen, bekannte Bauwerke und historische Stadtzentren versetzten SchülerInnen und Lehrerinnen gleichermaßen in Staunen und entführten sie in eine andere Zeit.
Der erste Besuch galt Vinci, dem Geburtsort des Universalgenies der Renaissance. Im kleinen Museo Leonardiano konnten sie seine faszinierenden Erfindungen und Ingenieur-Arbeiten bewundern: liebevoll angefertigte Rekonstruktionen einiger seiner Flugkörper, mechanischer Flügel, des Prototyps eines Fahrrades, verschiedener Kran- und Baumaschinen.

In Florenz erkundete die Gruppe staunend die historische Altstadt mit ihren schmalen Gassen und der Atmosphäre vergangener Zeiten, bewunderte den Dom mit seinem Campanile, den Palazzo und den Ponte Vecchio und viele andere Attraktionen der Stadt. Mehr als beeindruckend war auch die Besichtigung der Uffizien, der weltberühmten Gemäldegalerie von Florenz.
Einen weiteren Höhepunkt dieser Reise stellte der Besuch der wunderschönen Stadt Siena dar mit ihren engen Gassen, herrschaftlichen Palästen und grandiosen Plätzen, wie z.B. dem Piazza del Campo und dem prachtvollen marmorverkleideten Dom, einem einzigartigen Beispiel gotischer Architektur.
Bei der Besichtigung eines Weingutes in Ulignano inmitten der typisch hügeligen Landschaft des Chianti konnten die Schülerinnen und Schüler ihre bisher an der Schule erworbenen Fachkenntnisse in Weinkunde vertiefen und wurden auf höchst vergnügliche Weise im richtigen Umgang mit dem Weinverkostungsglas unterwiesen.
Im malerischen, mittelalterlichen Städtchen San Gimignano schließlich, mit seiner Festungsmauer und den dreizehn Geschlechtertürmen, hieß es bereits an den Abschied denken und mit wundervollen Eindrücken im Gepäck in Richtung Heimat aufbrechen.
Eine kleine Gruppe, die Französisch als zweite Fremdsprache gewählt hatte, nahm das Flugzeug nach Paris, nicht ganz ohne Hindernisse, fiel die Reise doch mitten in den Streik der Air-France-Piloten. Dass der Hinflug gecancelt war, trübte kurzfristig das Vergnügen, eine rasche Fahrt nach München und ein wenig Überzeugungskraft von Seiten der begleitenden Lehrerin ermöglichten die Umbuchung aller Mitreisenden.
Paris, die Grande Dame unter den Hauptstädten Europas, hatte natürlich große Erwartungen geweckt, die allesamt mehr als erfüllt wurden. Das kleine, aber feine Solarhôtel beherbergte die aufgeregten jungen Damen, die es gar nicht erwarten konnten, die Attraktionen der Seine-Metropole zu erkunden. Dann warfen sie einen ersten Blick auf die riesige Stahlkonstruktion des Architekten Eiffel, bestiegen den mächtigen Arc de Triomphe auf der Place Charles de Gaulle, um die Champs-Elysées und damit die große Achse quer durch Paris von oben zu erblicken.
Die Ile de la Cité mit der Kathedrale Notre Dame, einem Meisterwerk der Hochgotik, und das angrenzende Quartier Latin wurden wiederholt aufgesucht, um Kunstgenuss und kulinarisches Vergnügen gekonnt zu verbinden.
Eine weitere Attraktion stellte eine zweistündige Sightseeing-Tour per Bus dar, die viele nennenswerte Paläste, Plätze und Monumente in greifbare Nähe rücken ließ. Ähnliche Eindrücke vermittelte eine beeindruckende Fahrt auf der Seine per „bateau mouche“, nur aus einer anderen Perspektive.
Der abendliche Besuch des Montmartre mit seiner die Stadt dominierenden Kirche „Sacré Coeur“ und der von Malern und Touristen wimmelnden Place du Tertre vermochte alle in Begeisterung und Staunen zu versetzen. Als sich der Eiffelturm zur vollen Stunde in seiner ganzen schillernden Pracht zeigte, war der Euphorie kein Ende gesetzt.
Auch das Centre Pompidou mit seinem Museum moderner Kunst wurde in Augenschein genommen, die „Grande Arche“ im Westen der Stadt bestaunt, das Viertel „Marais“ besichtigt, in dem orthodoxe Juden gerade Roch Hachana, das jüdische Neujahr feierten.
Einen weiteren Höhepunkt stellte der Besuch des weltweit größten Museums, des Louvre, dar, der gezielt einige bedeutende Exponate vorsah, darunter natürlich die unvergleichliche „Mona Lisa“, die ihr Lächeln auch huldvoll an die interessierte Gruppe verschenkte.
Selbst ein Opernbesuch in der neuen „Opéra Bastille“ stand auf dem Programm. Verdis „Traviata“ vermochte auch die noch nicht so kundigen Opernbesucherinnen zu verzaubern, Rossinis „ Barbier von Sevilla“ tat das Seine.
Aber nicht nur der Kultur wurde gefrönt, auch kulinarisch ließen es sich die jungen Damen an nichts fehlen. So wurden französische und maghrebinische Spezialitäten versucht, die libanesische Küche mit ihren bekannten „Falaffel“ erprobt, und selbst an die Küche der Antillen wagten sie sich am Marché aux puces, dem größten Flohmarkt in Paris.
Den krönenden Abschluss der fünf Tage bildete – wie kann es anders sein – die abendliche Fahrt auf den Eiffelturm, so dass die Stadt als Lichtermeer den Besucherinnen zu Füßen lag. Da kam bereits Wehmut auf und eine Art von Melancholie, die sich dann einstellt, wenn das Erlebte besonders ergreift.
„Die beste Bildung findet man auf Reisen“ kann hier noch einmal bestätigend wiederholt werden und wird gewiss im Repertoire der HLW Braunau weiterhin eine entscheidende Devise bleiben.