"Die Leute sind dankbar und hilfsbereit"
BEZIRK (ah). Die in der Landwirtschaftsschule in Burgkirchen vorübergehend einquartierten 100 Flüchtlinge (die BezirksRundschau hat berichtet) werden vom Roten Kreuz betreut. Wir haben mit Bezirksgeschäftsleiter Herbert Markler gesprochen.
BezirksRundschau: Wie geht es Ihnen mit der Betreuung der Flüchtlinge?
Markler: Sehr gut. Die Leute sind dankbar, hilfsbereit, freundlich und nett. Auch die Bereitschaft zur Mitarbeit, etwa beim Abwasch oder bei der Reinigung, ist kein Thema. Sie packen sofort mit an. Obwohl sie nur kurz hierbleiben, sind sie sehr am Deutschunterricht interessiert. Durch die Unterstützung aus der Bevölkerung können wir das auch anbieten.
Was sind das für Leute?
Leute aus allen gesellschaftlichen Schichten und durchwegs gebildet. Der Großteil kommt aus Afghanistan und Syrien, weitere aus dem Irak, Pakistan und Afrika.
Welche Ängste haben sie?
Es ist die Ungewissheit: Wie geht es in Sachen Asylantrag weiter? Viele haben in ihrer Heimat und auf der Flucht Schlimmes erlebt, das sie noch nicht verarbeitet haben.
Immer wieder ist zu hören, die Leute hätten die neuesten Handys und würden ihre Familien einfach zurücklassen.
Das Handy ist oft das einzig Wertvolle, das sie von zu Hause mitgenommen haben. Es ist ihre einzige Verbindung zur Familie, zur Heimat. Die Flüchtlinge bekommen im Monat 40 Euro Taschengeld. Davon leisten sie sich dann die Wertkarte fürs Handy, um Kontakt halten zu können. Die Flucht wäre für Frau und Kind viel zu gefährlich und zu anstrengend. Die Berichte von den Tragödien im Mittelmeer sind ja allgegenwärtig. Die Familien werden in der Heimat, so weit es geht, in Sicherheit gebracht. Der Mann versucht dann die Flucht. Oftmals ist es auch ein finanzielles Thema, da die Schlepper ein Vermögen für die Flucht kassieren. Wenn den Männern Asyl gewährt wird, holen sie ihre Familie, also Frau und Kinder, sofort auf legalem Weg nach. Was sie mir geschildert haben, macht betroffen und nachdenklich.
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