Ein Leben für den fairen Handel

- Roswitha Lobe bei einem der Produzentenbesuche.
- Foto: Roswitha Lobe
- hochgeladen von Elisabeth Latzelsberger
Nach mehr als 30 Jahren geht die Leiterin des Weltladens in Braunau, Roswitha Lobe in Pension.
BRAUNAU. Nach insgesamt 31 Jahren als Leitung des Weltladens und 25 Jahren als Regionalkoordinatorin der Weltläden in Oberösterreich geht Roswitha Lobe in den verdienten Ruhestand. Schon in den Zeiten ihrer Ausbildung war Lobe in der Initiative Dritte Welt, heute bekannt als Initiative Eine Welt stark vertreten. Ich habe damals an einem Entwicklungshilfeeinsatz in Nicaragua teilgenommen und dabei meine große Liebe zu Lateinamerika entdeckt. Gleichzeitig hab‘ ich aber auch die Ausbeutung gesehen, die der globale Handel mit sich brachte und wurde mir die Vorstellung von fairem Handel ein wichtiges und bleibendes Anliegen“, erzählt Roswitha Lobe.
Der Beruf zur Überzeugung
Durch ihre gesammelten Erfahrungen war es der Eine Welt-Aktivistin 1991 möglich, die Leitung des Weltladens in Braunau zu übernehmen.
„Meine beiden Kinder waren noch sehr klein, aber mein Mann ist damals in Karenz gegangen und so konnte ich anfangen, meine Überzeugungen auch beruflich umzusetzen“
Neben der vielfältigen Arbeit im Laden gab es viele Märkte in Pfarren und anderen Institution zu beschicken und wann immer es möglich war, auf die Wichtigkeit des fairen Handels hinzuweisen. „1997 habe ich dann auch die Funktion der Regionalkoordinatorin der Weltläden für OÖ übernommen und für die Vernetzung und den Ausbau der Weltladen gearbeitet. Eine besondere Freude waren für mich Reisen zu unseren Produzent*innen. Insgesamt acht Mal war ich unterwegs und hab‘ mir vor Ort die Lebens- und Produktionsbedingungen angesehen. Daraus haben sich viele Kontakte und Freundschaften ergeben", berichtet Roswitha Lobe, die seit 11 Jahren auch bei der Koordination der „Woche des fairen Handels“ beteiligt ist.

- Roswitha Lobe im Weltladen Braunau.
- Foto: Roswitha Lobe
- hochgeladen von Elisabeth Latzelsberger
Dankbar trotz Schwierigkeiten
Die Corona-Pandemie am Schluss ihres Berufslebens war eine schwierige Zeit, auch für die Weltläden, aber die langjährige Aktivistin zeigt sich zuversichtlich – „Ich bin mir sicher, dass mehr Menschen als früher wahrnehmen, dass wir Menschen nur gemeinsam überleben können und, dass ein fairer Handel eine wichtige und wesentliche Errungenschaft ist. Dass das nur mit großer Anstrengung zu bewerkstelligen ist und nicht von selbst geht, habe ich in meiner Tätigkeit natürlich auch gesehen. Ich denke aber, dass ich ein sehr bereicherndes und schönes Berufsleben gehabt habe, das von vielen Begegnungen und positiven Erfahrungen geprägt war. Ich freue mich sehr, dass ich mit so vielen Menschen gemeinsam arbeiten durfte.“






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