Haute Couture für Kinder & Miniaturen
Eine besondere Liebe zum Detail

Eine der Miniaturen von Ana Sosnowicz. | Foto: Brothers
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  • Eine der Miniaturen von Ana Sosnowicz.
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  • hochgeladen von Anja Kreilinger

Die Künstlerin Ana Sosnowicz hat in ihrem Leben schon viele künstlerische Bereiche ausprobiert. Seit einigen Jahren hat sie zwei neue Leidenschaften gefunden: Haute Courture für Kinder und Miniaturen.

SIMBACH AM INN. Die gebürtige Wienerin Ana Sosnowicz vertreibt seit fünf Jahren in ihrem Geschäft in Simbach am Inn Haut Couture für Kinder und seit zwei Jahren zusätzlich handgefertigte Miniaturen. Bevor die 45-Jährige nach Simbach zog, hat sie bereits viel erlebt. Da ihr Vater beruflich in der Branche tätig war, kam sie schon früh mit Mode und Haute Couture in Kontakt. Nach einem Studium der Bildhauerei entschied sie sich deshalb Mode in Mailand zu studieren.

Danach folgte eine Ausbildung an einer Modeschule, in der Sosnowicz allerdings ständig aneckte und schließlich Nadel und Faden für fast 20 Jahre an den Nagel hing. In dieser Zeit studierte sie Sprachen und Interieur Design, arbeitete als Übersetzerin, schrieb Bücher, unterrichtete und führte auch ein eigenes Geschäft für Interieur Design im ersten Bezirk in Wien. All dies wurde durch die Geburt ihrer Nichte vor sieben Jahren über den Haufen geworfen. „Ich wollte für sie unbedingt etwas nähen und das war dann eigentlich auch der Startschuss für mein Mode-Comeback“, erzählt die Künstlerin.

Foto: Kreilinger

Jedes Stück ein Unikat

Mit 40 Jahren zog Sosnowicz dann der Liebe wegen nach Simbach und eröffnete dort ein Geschäft für Haute Couture für Kinder. Für ihre Kleidungsstücke verwendet sie keine Schnitte – jedes Teil ist ein Unikat. Ebenso dürfen die Kinder beim Entwerfen mitentscheiden. Wichtig ist der 45-Jährigen, dass bei jedem Teil etwas nicht dazu passt oder es absichtlich asymmetrisch genäht ist. „Ich mache das, weil Kinder Humor haben. Sie passen in kein Muster und man nimmt ihnen so das ‚Das gehört so‘“, erklärt sie. Besonderen Wert legt die Künstlerin auf Nachhaltigkeit. Für die Kleidungsstücke verwendet sie nur Biomaterialien wie Biobaumwolle und Felle oder Leder nur von Tieren auf der Abschussliste, denn wie sie sagt: „Kein Tier soll extra dafür sterben“.

Aufgemotzte Puppenhäuser

Auf die Idee mit den Miniaturen kam Sosnowicz auch wieder durch ihre Nichte, die gerne selbst ein Puppenhaus basteln wollte. „Wir haben zusammen Holz gekauft und angefangen zu sägen und zu basteln. Sie hat dann relativ schnell das Interesse daran verloren, aber ich bin hängengeblieben“, erzählt die Bastlerin und lacht. Am Anfang entstanden einige Puppenhäuser aus alten Koffern und „aufgemotzte Puppenhäuser“ für die Auslage an Weihnachten. „Wichtig war, dass bei allen ein Wortwitz im Mittelpunkt stand. Es gab einen Eissalon mit einem Bären, der gerne ein Eisbär wäre, dann einen Porzellanladen mit einem Elefanten und eine Gärtnerei mit einer Ziege“, so Sosnowicz.

Foto: Brothers

Eine eigene Kunstform

Dass ihre ersten Miniaturen eigentlich „für den Müll“ waren, wie die 45-Jährige lachend erklärt, kann man sich beim Betrachten ihrer heutigen Werke fast nicht vorstellen. Waren die ersten Modelle wirklich noch zum Spielen für Kinder gedacht, gehen die letzten Stücke schon eher in Richtung Kunst und sind etwas für Sammler. „Kinder könnten schon damit spielen, aber halt nur sehr vorsichtig. Heutzutage haben aber viele Kinder dieses Feingefühl verloren“, erklärt die Künstlerin.

Bevor eine neue Miniatur entsteht, gibt es keinen Plan – Sosnowicz gestaltet sie nach einem Bild in ihrem Kopf und legt dabei besonderen Wert auf das kleinste Detail. Bei den Miniaturen funktioniert alles: Türen lassen sich öffnen, Schubladen herausziehen, Kronleuchter können tatsächlich leuchten, Scheren sind verschraubt und sogar mit dem Mini-Pinsel könnte man malen. „Ich versuche, die alten Werte wiederzubeleben und die Menschen dazu zu bringen, auch wieder Feinheiten und Kleinigkeiten zu sehen. Sie sollen bei meiner Auslage stehen bleiben, sich nicht antreiben lassen und genau hinschauen“, sagt Sosnowicz.

Von Hand gefertigt

Auch bei den Miniaturen achtet die Künstlerin auf Nachhaltigkeit: Die Werke entstehen aus altem Karton, Cola-Dosen, Klopapierrollen und so weiter. Bis eine Miniatur fertig ist, dauert es mehrere Wochen. Jedes kleinste Teil wird von Hand selbst geschnitzt, gedreht, gesägt und bemalt und das hat auch seinen Preis. Die günstigsten Modelle kosten 2.500 Euro. In der Welt der Miniaturen ist Sosnowicz gerade dabei, sich einen Namen zu machen. Im März stellt sie ihre Werke in New York aus und später geht es dann noch nach Los Angeles, Zürich und Basel.

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